Christian Stucki (36) hat nach seinem königlichen Triumph am Eidgenössischen in Zug auch ein paar richtig giftige Briefe erhalten. «Es wäre an der Zeit, dass sie öffentlich zugeben, dass sie nur mit Glück und Unterstützung der Kampfrichter Schwingerkönig geworden sind», forderte einer der anonymen Briefschreiber vom «Chrigu». Obwohl der Schlussgang von Zug bald zwei Jahre zurückliegt, gibt es bis heute einige Schwingerfreunde, die nach der Analyse der TV-Bilder an Stuckis Sieg gegen Joel Wicki zweifeln.
Selbstverständlich hat sich auch der König die Aufzeichnung dieser entscheidenden Situation mehrmals angesehen. Stucki sagte im letzten Sommer: «Im Schwinger-Regulativ steht geschrieben, dass ein Resultat gültig ist, wenn der Rücken des Unterlegenen zu zwei Dritteln das Sägemehl berührt. Und das war bei Joel der Fall.»
Wicki ist nach Ellenbogenverletzung richtig heiss
Joel Wicki (24) hat als fairer Sportsmann die Krönung des Berners nie in Frage gestellt. Und der Kraftwürfel aus dem Entlebuch ist jetzt einfach froh, dass er am Berner Kantonalen in Aarberg zur Revanche antreten kann. «Die Ellenbogenverletzung, die ich vor vier Wochen am Innerschweizer im Zweikampf gegen Sami Giger erlitten habe, ist ausgeheilt. Nun darf ich mein Comeback an einem Wettkampf geben, bei dem endlich wieder richtig viele Zuschauer zugelassen sind. Darauf freue ich mich riesig!»
6000 Zuschauer dürfen in Aarberg in die Arena. Und die werden gleich im Anschwingen in den Genuss der eidgenössischen Revanche zwischen Stucki und Wicki kommen. Ebenfalls in die Zwilchhosen steigen wird Remo Käser, der vor zwei Wochen positiv auf Corona getestet wurde. «Ich habe unter Kopfschmerzen und Geschmacksverlust gelitten, Atembeschwerden hatte ich zum Glück nie. Deshalb fühle ich mich bereits jetzt wieder einsatzfähig.»
Käser trifft im ersten Gang auf den Nordostschweizer Damian Ott, der in diesem Sommer auf dem Weissenstein triumphierte. Brünig-Sieger Kilian Wenger wird sich mit dem Innerschweizer Marcel Bieri duellieren.