Die Schweiz atmet auf. Schwingerkönig Matthias Glarner (31) hat die Operationen nach seinem Sturz aus einer Gondel gut überstanden. Das bestätigt auch Dr. med. Klaus Siebenrock, der den Meiringer operierte. «Er hat die beiden grösseren Eingriffe gut überstanden.»
Sowohl die Stabilisierung des Beckens als auch die Operation am Sprunggelenk seien ohne Komplikationen über die Bühne gegangen. «Matthias Glarner wirkte vor und nach den Eingriffen sehr gefasst und professionell. Klar, er war traurig, da er realisiert hatte, dass seine Saison wohl vorbei ist. Gleichzeitig war ihm bewusst, dass er viel Glück hatte», so Siebenrock. Für den Deutschen, der seit vielen Jahren am Inselspital Bern arbeitet, ist klar: «Matthias Glarner hatte mehrere Schutzengel. Andere überleben einen solchen Sturz aus 12 Metern nicht.»
Nun stellt sich die Frage, wie es für Glarner weitergehen wird. Siebenrock klärt auf: «Insgesamt muss er sein linkes Bein während zwei Monaten mit Krücken entlasten. Danach beginnt die Rehabilitation. Vor vier Monaten ist nicht an Sporttraining zu denken.» Sprich: Glarner darf frühestens ab November wieder ins Sägemehl steigen und seine Rückkehr in Angriff nehmen.
«Die vollständige Heilung ist bei solchen Verletzungen die Regel», gibt sich Siebenrock optimistisch. Sollte es keine Komplikationen geben – davon geht der Professor aus – wird Glarner wieder vollständig gesund werden. Aber worauf wird der 114-Kilo-Gigant mehr Acht geben müssen: Dem Becken oder dem Fussgelenk?
Siebenrock: «Er muss bei beidem gleich vorsichtig sein. Das Becken ist beim Anheben, Schwingen und Schleudern des Gegners grossen Belastungen ausgesetzt. Auf der anderen Seite muss das Sprunggelenk sehr viele Dreh- und Rotationsbewegungen aushalten.»