Referendum gegen Lösung
Nächste Runde im Finanz-Zoff ums ESAF

Das Loch in der Kasse des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest 2022 scheint dank des Kantons Baselland gestopft. Doch nun gibts aus der Bevölkerung Widerstand gegen diese Lösung.
Publiziert: 28.02.2023 um 10:17 Uhr
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Aktualisiert: 28.02.2023 um 12:04 Uhr
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Die Organisatoren des ESAF 2022 haben zu viel Geld ausgegeben.
Foto: BENJAMIN SOLAND

Die Organisatoren des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest 2022 in Pratteln haben ihr Budget von 42 Millionen Franken gesprengt. «Das Erreichen einer ausgeglichenen Festabrechnung stellt eine Herausforderung dar», hiess es zweieinhalb Monate nach dem Fest. Rund vier Millionen Franken betrug das Loch. Dennoch war OK-Präsident Thomas Weber zuversichtlich, im März eine ausgeglichene Schlussabrechnung präsentieren zu können. Diverse Lösungen wurden geprüft.

So suchte man das Gespräch mit den Sponsoren, doch drei der sechs Königspartner weigerten sich, einzuspringen. Stattdessen öffneten Privatpersonen ihr Portemonnaie. Und Mitte Februar stimmte der Landrat des Kantons Baselland dem Antrag zu, für den Rest aufzukommen, um den Konkurs des Vereins «ESAF 2022 Pratteln im Baselbiet» zu verhindern. Insgesamt geht die Regierung von einem Geldfluss von 350'000 Franken aus. Netto sinds voraussichtlich 180'000 Franken, da noch nicht alle vorab zugesprochenen Gelder ausgeschöpft wurden.

Unterschriften werden gesammelt

Doch nun wankt diese Lösung. Unter «www.dasvolkschwingtmit.ch» werden seit Montagmorgen Unterschriften gesammelt, um das Referendum zu ergreifen. Dahinter stecken drei Privatpersonen: Präsident Patrick Vock, Ex-Berater von SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher, Yves Jenni, GLP-Kandidat bei den Landratswahlen 2023 und Melina Kaeser, ebenfalls GLP-Mitglied. Die Liste von weiteren Unterstützern ist noch leer.

«Es darf nicht sein, dass Steuerzahlerinnen und Steuerzahler eine private Veranstaltung quersubventionieren und damit persönliche Versäumnisse der verantwortlichen Würdenträger finanzieren müssen», so das Hauptargument. Des Weiteren wird dem OK vorgeworfen, seine Verantwortung nicht genügend wahrgenommen zu haben und dass die Mehrkosten teuerungsbedingt seien, wird als «Mär» bezeichnet. «Private Veranstaltungen müssen privat und nicht öffentlich für ihre Entscheidungen aufkommen.» Sonst könnten in Zukunft jegliche private Veranstaltungen vom Openair bis zu einer Messe von einer Defizitgarantie profitieren.

Bis zum 10. April 2023 läuft die Frist, um die notwendigen 1500 Unterschriften zu sammeln. Nur so ist das Referendum erfolgreich und das Volk hat mit einer Abstimmung das letzte Wort. In den ersten rund 24 Stunden haben bisher 32 Personen unterschrieben.

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