Die Schlussgänge
Adrian Walther, Joel Wicki oder Kilian Wenger – wer gesellt sich zu Fabian Staudenmann in den Schlussgang? Das Einteilungsgericht entscheidet sich für den König und damit für ein zweites Giganten-Duell (siehe unten). Und das ist noch spektakulärer als das erste. Das Publikum ist begeistert, sieht, wie sich Wicki mehrfach aus misslichen Lagen befreit. Am Ende nützt alles nichts, der König landet auf dem Rücken, kassiert die erste Niederlage in diesem Jahr und Staudenmann feiert seinen dritten Festsieg.
Auch beim Fribourger Kantonalen ist der Schlussgang die Neuauflage des 1. Gangs. Lario Kramer hat sich diesen dank vier Siegen in Serie nach der Auftaktniederlage gegen Romain Collaud erkämpft. Und hat dann erneut das Nachsehen. Er verliert auch das zweite Duell mit Collaud, der zum zweiten Mal nach 2021 beim Fribourger Kantonalen triumphiert.
Das gab zu reden
Der 1. Gang von Kilian Wenger (33) gegen Adrian Odermatt (22). Während den offiziell sechs Minuten Gangdauer hält Odermatt, Dritter des ESAF 2022, den König 2010 in Schach. Doch dann lässt der Platzkampfrichter den Gang weiterlaufen – obwohl es keine Unterbrechung gegeben hat. Und das nutzt Wenger aus und gewinnt nach 7:03 Minuten doch noch.
Für Odermatt kommts am Nachmittag noch dicker. Er verletzt sich im 5. Gang gegen Gustav Steffen an der Schulter und muss das Fest vorzeitig aufgeben.
Das Giganten-Duell
Am Morgen kommts bereits im 1. Gang zum Duell der beiden, welche dieser Saison bisher den Stempel aufdrücken: König Joel Wicki (drei Kranzfestsiege) gegen Fabian Staudenmann (zwei Kranzfestsiege). Ab der ersten Sekunde bieten die zwei dem Publikum ein Spektakel. Und Staudenmann bringt Wicki an den Rand einer Niederlage. Aber er rettet sich in extremis. Letztlich endet der attraktive Gang gestellt – und beide werden mit Note 9,00 belohnt. Am Ende des Tages kommts gar zur Reprise im Schlussgang.
Der Lokalmatador
Vor zwei Wochen musste Remo Käser beim Emmentalischen nach dem 1. Gang aufgeben – es zwickte vom Nacken her. Er musste eine Zwangspause einlegen. Nun kehrt er bei seinem Heimfest zurück. Unter der Woche half Käser beim Aufbau – sein Schwingklub Kirchberg verdonnerte seine Mitglieder dazu, weil Helfer knapp waren – und zeigt nun einen ganz starken Auftritt.
Bei dem Fest, das er emotional auf dieselbe Stufe wie das Unspunnen Schwinget (27. August) stellt, gewinnt er die ersten vier Gänge souverän, bodigt unter anderem mit Kilian Wenger den König 2010. Doch dann kommt er gegen Curdin Orlik nicht über einen Gestellten hinaus und verpasst den Schlussgang. Allerdings darf er bis zum Schluss noch auf den Festsieg hoffen: Hätten Staudenmann und Wicki gestellt, wäre Käser der lachende Dritte gewesen. Weil er seinen 6. Gang gegen Reto Thöni gewinnt, wird er am Ende Zweiter.
Die Zaungäste
In zwei Wochen sagt Christian Stucki Tschüss. In Lyss bestreitet der König 2019 am 11. Juni sein letztes Fest. Das Oberaargauische lässt er sich trotz intensivem Training am Vortag nicht entgehen. Stucki geniesst das Fest als Zuschauer auf der Tribüne. Ebenfalls unter den Zuschauern sind gemäss «Berner Zeitung» Matthias Aeschbacher sowie die Verletzten Florian Gnägi und Michael Wiget.
Die Abschiede
Thomas Kropf (32) und Stefan Studer (38) bestreiten das letzte Fest ihrer Karriere. Im letzten Kampf besiegt Kropf Ivan Thöni und sichert sich seinen 17. Kranz. Studer bezwingt derweil Lars Wälti, bleibt aber in Kirchberg ohne Kranz. Vor dem Schlussgang werden die beiden verabschiedet und hängen die Zwilchhosen an den Nagel.
So gehts weiter
Morgen Sonntag steigt für einmal kein Schwingfest. Stattdessen gehts am Pfingstmontag weiter. In Elm steht das Glarner-Bündner auf dem Programm. (bir)