«Mir fehlt die körperliche Substanz»
Nöldi Forrer verzichtet aufs Unspunnen

Nach dem Gondel-Absturz von Matthias Glarner muss das Unspunnen-OK eine weitere königliche Absage in Kauf nehmen. Nöldi Forrer wird beim Saison-Höhepunkt fehlen.
Publiziert: 16.08.2017 um 16:09 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 01:52 Uhr
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Bitter: Nöldi Forrer zieht die Reissleine und sagt fürs Unspunnen ab. Der Schwingerkönig ist nicht gut genug in Form.
Foto: Keystone
Marcel W. Perren

Die Saison hat für Forrer trotz einer miesen Vorbereitung vielversprechend begonnen: Am Thurgauer Kantonalen «schlunggte» sich der Schwingerkönig von 2001 mit Siegen gegen die Eidgenossen Tobias Krähenbühl und Raphael Zwyssig auf den zweiten Rang. Doch dieses Niveau konnte der 39-Jährige zuletzt nicht mehr halten. Bei den Berg-Klassikern Stoos- und Rigi, am Glarner-Bündner und am Schaffhauser Kantonalen hat der Eidgenössische Rekord-Kranzer (145) weitere Eichenlaub-Auszeichnungen verpasst.

«Mir fehlt seit ein paar Wochen vor allem die körperliche Substanz», stellt Nöldi klar. Und er liefert gleich die Erklärung: «Die Tatsache, dass ich vor allem aufgrund von Hüft-Problemen im Winter nur zwei Trainings absolvieren konnte, wirkt sich jetzt ganz brutal auf mein Stehvermögen aus. Es tut mir richtig weh, wenn ich die Videos meiner letzten Gängen anschaue.»

Deshalb steht Nöldi jetzt kompromisslos auf die Bremse und verzichtet auf Starts auf der Schwägalp und am Unspunnen.

Forrer in dieser Form keine Hilfe gegen starke Berner

Forrer: «Bis vor ein paar Wochen war ich überzeugt, dass ich am Unspunnen für unsere jungen Nordostschweizer Teamleader Armon Orlik und Sämi Giger wertvolle Helferdienste verrichten könnte. Aber jetzt muss ich einsehen, dass meine momentane Form nicht gut genug ist, um einen starken Berner mit einem Gestellten zurückzubinden.»

Für Forrer steht aber fest, dass er im nächsten Jahr ins Sägemehl zurückkehren wird. «Ich will im nächsten Jahr noch einmal allen zeigen, dass ich das Schwingen nicht verlernt haben», verrät Nöldi. «Aber das wird mir nur dann gelingen, wenn ich im kommenden Winter sehr viel besser trainieren kann als zuletzt. Deshalb will ich jetzt alles der Vorbereitung auf die nächsten Saison unterordnen.»

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