Probleme beim ESAF 2025
Armee geizt mit Arbeitsstunden und Ärger wegen Preisen

Die Organisatoren des Eidgenössischen Schwingfestes 2025 kämpfen mit ungeplanten Mehrausgaben. Ein Entscheid sorgte zuletzt für besonders heftige Diskussionen. Positiv ist hingegen der Resonanz bei den freiwilligen Helferinnen und Helfer.
Publiziert: 22.11.2024 um 11:36 Uhr
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Aktualisiert: 29.11.2024 um 15:15 Uhr
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So sieht die Arena am Eidgenössischen Schwingfest in Mollis GL 2025 in der Theorie aus.
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

  • ESAF-Organisatoren benötigen mehr Geld
  • Ticketpreiserhöhung sorgte für Kritik in Schwingerkreisen
  • Der Geschäftsführer fällt krankheitsbedingt aus
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Nicola AbtReporter Sport

In rund neun Monaten schaut die ganze Schweiz nach Mollis GL. Die Schwinger kämpfen um den Königstitel. Bevor es im Sägemehl zur Sache geht, wartet auf die Organisatoren noch viel Arbeit. Im Vergleich zum letzten Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest (ESAF) in Pratteln 2022 müssen sie mit einigen zusätzlichen Schwierigkeiten fertig werden.

So leistet beispielsweise die Armee 600 Manntage weniger als noch vor drei Jahren. Grund dafür seien weitere Grossanlässe und die Sicherheitslage. Dementsprechend suchte das OK nach weiteren Helferinnen und Helfern. 6000 sind für die Durchführung des Grossanlasses nötig. Erfreulich: Mittlerweile haben sich schon rund 7200 Interessierte gemeldet.

Erhöhung der Ticketpreise löste Diskussionen aus

Doch erschwerend kommt die Krebserkrankung des Geschäftsführers Walter Hofmann hinzu. «Mir steht eine sehr intensive und langwierige Behandlung bevor. Und da ich mich voll und ganz auf diesen Genesungsprozess konzentrieren möchte, ist eine komplette Unterbrechung meiner Aufgaben als Geschäftsleiter des ESAF 2025 unvermeidbar», begründet er seinen Entscheid. Seine vielfältigen Aufgaben übernimmt ad interim ein Team aus Kern-OK-Mitgliedern.

Dieses sah sich zuletzt mit teils heftiger Kritik konfrontiert. Auslöser war die Erhöhung der Ticketpreise um 25 Franken im Vergleich zum letzten ESAF. Ein gedeckter Sitzplatz kostet für die zwei Wettkampftage neuerdings 290 Franken. Einigen Schwing-Fans sind sie zu teuer, wie sie in den sozialen Medien mitteilen. Auch, weil das Zugticket nicht wie zuvor im Preis inbegriffen ist. «Für eine Familie ist das kaum mehr zu stemmen», so nur einer von mehreren Kommentaren.

Die Organisatoren begründen das mit den zusätzlichen Kosten von rund 2,5 Millionen Franken. Ursprünglich wurde in Glarus von einem Budget von 35 bis 40 Millionen Franken ausgegangen. Das Schwingfest kommt nun gemäss ESAF-Mitteilung «mehrere Millionen Franken» teurer als geplant.

Kanton schliesst alle Schulen

Dies ist unter anderem auf die zusätzlichen Kosten im Bereich Infrastruktur und Verkehr zurückzuführen. Die Bahnhöfe Näfels-Mollis und Weesen werden temporär ausgebaut. Und erstmals in der Geschichte eines ESAF müssen alle Camping- und Parkflächen auf der Wiese durch Bodenschutzmassnahmen geschützt werden. Dies ist notwendig, weil im Kanton Glarus andere Bodenbeschaffenheiten herrschen. Hinzu kommen die allgemeine Preisentwicklung und erhöhte Sicherheitsausgaben.

Während des Schwingfests werden täglich rund 150'000 Besucherinnen und Besucher im Glarnerland erwartet. Und das in einem Kanton, der 40'000 Leute beherbergt. Um dem drohenden Verkehrschaos entgegenzuwirken, werden die Schulen am Freitag im ganzen Kanton geschlossen. Mitarbeitende der Kantonsverwaltung sollen im Homeoffice arbeiten. Zudem ruft das OK die Einheimischen dazu auf, während den Tagen rund um das Schwingfest auf ihr Auto zu verzichten.

Aktuell läuft die heisse Phase der Detailplanung. «Wir befinden uns in wichtigen Bewilligungs- und Planungsprozessen», lässt das OK auf Blick-Anfrage verlauten. Für Interviews steht aktuell niemand zur Verfügung. Das OK klärt momentan dutzende Detailfragen wie zum Beispiel den exakten Verlauf einer Rettungsgasse. Für die grundsätzliche ESAF-Durchführung liegen die Bewilligungen aber längst vor, das Fest wird wie geplant stattfinden.

In einer früheren Version des Artikels hiess es, dass das ESAF noch auf der Suche nach 6000 Helferinnen und Helfern sei. Richtig ist, dass sich bereits 7200 Personen gemeldet haben. Zudem ist festzuhalten, dass die Armee 600 Mannstage statt 600 Arbeitsstunden weniger als am ESAF 2022 leistet. Ausserdem hält das ESAF-OK fest, dass beim Thema der offenen Bewilligungen keine die grundsätzliche Durchführung betreffen, das ESAF wird wie geplant stattfinden.

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