Irrer Run auf ESAF-Tickets
Jetzt beginnt die Jagd auf Schwing-Schwarzhändler

Fürs Eidgenössische könnten gegen eine Viertelmillion Tickets verkauft werden. Das bringt die Schwarzhändler in Goldgräberstimmung – und die Organisatoren in Rage. Nun will man den Abzockern das Handwerk legen.
Publiziert: 29.05.2019 um 08:13 Uhr
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Aktualisiert: 29.05.2019 um 08:56 Uhr
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Sauer: OK-Chef Heinz Tännler.
Foto: Keystone
Emanuel Gisi

Die Schwing-Schweiz ist heiss aufs Eidgenössische! Hunderttausende wollen dabei sein, wenn Ende August der neue König gekürt wird.

Als am 24. Mai die einzigen frei verfügbaren 4'000 Tickets in Umlauf gebracht werden, ist der Run riesig. Mehr als 50'000 Personen registrieren sich dafür bei der Verkaufsplattform Ticketcorner, rund 183'000 Anfragen werden insgesamt für die Billets abgeschickt.

Ein Wahnsinn: Insgesamt wird die Arena in Zug über 56'500 Zuschauer fassen, mehr als 50'000 Tickets sind bereits an Verbände, Vereine und Einwohner von Zuger Gemeinden vergeben. Heisst: Die Veranstalter könnten locker 230'000 Tickets verkaufen.

So weit kommts natürlich nicht: Am 7. Juni werden die 4000 Plätze verlost, um die man sich vergangene Woche bewerben konnte. 

Mega-Run auf Tickets hat auch Schattenseiten

Der Mega-Run hat auch seine Schattenseiten: Auf Online-Verkaufsplattformen werden bereits Tickets für Riesen-Beträge feilgeboten. 1600 Franken werden mancherorts für zwei Sitzplätze verlangt (BLICK berichtete).

Nun wollen die Organisatoren zurückschlagen. «Wir wollten in Zusammenarbeit mit den Gemeinden und dem Kanton ermöglichen, dass auch Zugerinnen und Zuger das Eidgenössische Schwingfest live in der Arena miterleben können», ärgert sich ESAF-OK-Chef Heinz Tännler. «Dies ist einmalig in der Geschichte. Mit Schwarzmarkthandel wird unser Bestreben aber untergraben und führt dazu, dass Nachfolgeorganisationen davon wieder absehen werden.» 

Nun soll die Jagd auf die Tickethändler eröffnet werden. Tännler: «Wir behalten uns vor, solche Tickets ungültig zu machen, das heisst, Käufer von solchen Tickets müssen damit rechnen, dass ihr Platz in der Arena besetzt ist.»

Man werde auch mit Anbietern von Plattformen, auf denen Tickets erscheinen, in Kontakt treten «und behalten uns vor, identifizierte Verkäufer zu belangen.»

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