Antonio Djakovic gewinnt Bronze über 400 m Crawl, nachdem er in der serbischen Hauptstadt schon über 200 m Crawl Dritter wurde. Der 21-jährige Thurgauer schlägt nach 3:47,62 Minuten an und ist damit bloss um 18 Hundertstelsekunden langsamer als der Grieche Dimitrios Markos. Eine Klasse für sich ist der Österreicher Felix Auböck (3:43,24).
Dass Djakovic mit zwei Podestplätzen von Belgrad nach Hause reist, kommt auch für ihn überraschend, ist er doch ohne spezielle Vorbereitung angetreten, da die Planung auf die Olympischen Spiele in Paris ausgerichtet ist. Schon an den Europameisterschaften 2022 in Rom hatte er zwei Medaillen geholt, damals zwei silberne.
So erfolgreich wie in Belgrad war ein Schweizer Team noch nie an Europameisterschaften, was die Anzahl an Podestplätzen betrifft. Die bisherige Bestmarke, erzielt vor zwei Jahren in Rom, betrug vier Medaillen. Das ist umso höher einzuschätzen, als das Schweizer Aushängeschild Noè Ponti wegen einer Magen-Darmgrippe nur den Vorlauf über 100 m Delfin bestritten hat.
Enttäuschung für Desplanches
Für Jérémy Desplanches setzt es derweil eine weitere Enttäuschung ab. Der Olympia-Dritte 2021 in Tokio wird in Paris nicht über 200 m Lagen antreten. Der 29-jährige Genfer verpasst im Final die letzte Chance, die Limite in seiner Paradedisziplin zu unterbieten. Als Fünfter bleibt er in 1:59,04 Minuten deutlich über dem geforderten Wert von 1:57,94 – nach 150 m war er noch Dritter.
Desplanches wird als Staffelschwimmer dennoch nach Paris reisen, nach den Olympischen Spielen beendet er seine Karriere. In dieser feierte er schon vor Tokio einige Erfolge über 200 m Lagen. 2018 gewann er den EM-Titel, an der WM 2019 sowie der EM 2021 holte er jeweils Silber. Nach der Olympia-Medaille musste er allerdings viele Rückschläge hinnehmen. Die Rückkehr nach Genf Ende 2023 nach zwei komplizierten Jahren in Martigues unter Trainer Philippe Lucas brachte nicht den gewünschten Effekt.
Antonio Djakovics drei Jahre jüngere Schwester Vanna stand über 400 m Crawl ebenfalls im Final, zum ersten Mal an einer EM. Diesen beendet sie in 4:15,32 Minuten auf dem 6. Platz. Gold gewinnt die Ungarin Ajna Kesely (4:06,56).