Die sportlichen Leistungen werden an der Schwimm-WM in Gwangju (Südkorea) durch die Skandale um Chinas Sun Yang in den Hintergrund gedrängt. Wie schon bei der Siegerehrung über 400 Meter Freistil am Sonntag kommts auch am Dienstag zu einem Eklat bei der Ehrung über 200 Meter Freistil.
Der dopingvorbelastete Sun Yang erobert erneut Gold und verliert dann die Nerven. Auf dem Podest brüllt er Bronzegewinner Duncan Scott an, nachdem ihm der Brite den Handschlag verweigert. Bereits der Australier Mack Horton verhielt sich so über 400 Meter und auch Scott will nicht auf das obligatorische Foto.
«Du bist ein Verlierer, ich habe gewonnen», lästert Sun Yang nach der Siegerehrung weiter in Richtung Scott. Buhrufe, die vor allem von der Tribüne mit den anderen Schwimmern kommen, begleiten die Ehrung.
Sun Yang jubelt demonstrativ im Wasser
Schon im Wasser hatte Sun Yang für Wut auf der Tribüne gesorgt. Der Litauer Danas Rapsys schlägt als Erster an, wird aber Sekunden später wegen einer unerlaubten Bewegung auf dem Startblock disqualifiziert. Sun feiert daraufhin demonstrativ mit offenen Armen und wird ausgepfiffen.
«Mein Sieg war harte Arbeit. Ich habe weiter gekämpft und auch nicht aufgegeben, als ich Zweiter war», sagt Sun Yang. Der internationale Schwimm-Verband Fina reagiert auf das Verhalten und spricht gegen Sun und Scott eine Verwarnung aus.
Der nächste Akt um den diskutablen Chinesen könnte am Mittwochnachmittag folgen. Dort schwimmt er im Final über 800 Meter Freistil. Aufs Podest schafft er es dort jedoch nicht. Sun Yang schwimmt nur auf Rang sechs. Gold geht mit Europarekord von 7:39,27 an den Italiener Gregorio Paltrinieri. (rib)