Während das Schweizer Flachland vom ersten Schneefall besucht wird, merkt Noè Ponti nichts davon. Gemeinsam mit der Schweizer Schwimm-Équipe befindet er sich in Melbourne, wo vom 13. bis 18. Dezember die Kurzbahn-WM stattfinden wird. In Down Under will der 21-Jährige an seine weiterhin starke Form anknüpfen.
In Rom zeigte Ponti im vergangenen August, dass er auch mit «nur» 95 Prozent Leistungsvermögen zu den besten gehört, als er über 100 m Delfin EM-Silber holte. Nach seiner Covid-Infektion und dessen Nachwehen wurde er erst kurz vor den Wettkämpfen im Foro Italico fit.
Inzwischen hat er sich davon erholt und zeigt das in den letzten Wettbewerben. Beim Weltcup in Berlin bricht er den Schweizer Rekord über 100 m Delfin, Ende November wird er dreifacher Schweizermeister. «Es läuft alles nach Plan», so Ponti gegenüber Blick. Passt dazu, dass er dank seiner starken Leistungen zum Sportler des Jahres nominiert wurde. Eine grosse Ehre für das Schwimm-Ass: «Ich war auch ein wenig überrascht, weil es dieses Jahr viele tolle Leistungen von Schweizer Athleten gab.»
Vollgas – auch mit Asthma
Einen kleinen Rückschlag musste der Tessiner jedoch nach seiner Erkrankung hinnehmen. «Bei den Tests hat sich herausgestellt, dass ich leichtes Asthma habe.» Gemäss den Ärzten könne es sein, dass er es schon vorher hatte und seine Corona-Infektion dies nun verstärkt hatte. Davon aufhalten lässt er sich aber nicht: «Ich muss jetzt einen Spray einnehmen, mit dem kann ich im Training Vollgas geben.» Das will er auch bei der Kurzbahn-WM in Australien tun. Sein Ziel sei es, mit einer Medaille zurückzukehren.
Abseits des Beckens hat Ponti währenddessen eine neue Herausforderung gefunden. Er studiert Teilzeit bei der Fernhochschule in Lugano Physiotherapie. «Ich bin noch jung und wenn ich studiere, kann ich nebenbei an etwas anderes denken. Das ist gut für den Kopf.»