Martin Fuchs erweitert seine EM-Medaillen-Sammlung. Gold im Teamwettbewerb ist sein Edelmetall Nummer 11, Silber nun im Einzel also Nummer 12 in seiner Springreiter-Karriere (inklusive Nachwuchs). Das spricht nicht nur für die beeindruckende Konstanz des 29-Jährigen, sondern auch für sein Können, talentierte Pferde ans Championats-Niveau heranzuführen.
Diesmal ist es Leone Jei, ein erst neunjähriger Wallach, der schon länger für diese EM in Riesenbeck (De) feststand. Bereits vor dem Weide-Unfall seiner Nummer 1 Clooney, mit dem 2019 Europameister wurde. Und Leone Jei zeigt eine beeindruckende Leistung, bleibt in den Prüfungen der ersten drei EM-Tage ohne einen einzigen Abwurf. Als Führender der Zwischenwertung geht Fuchs in diesen Einzel-Final.
Kein einziger Schweizer Nuller
Doch schon im ersten Final-Umgang der Einzelreiter trennt sich die Spreu vom Weizen. Blanko-Runden sind rar. Den Schweizern gelingt keine. Steve Guerdat (39) verbessert sich trotz einem Abwurf vom 10. auf den 9. Zwischenrang und qualifiziert sich für den zweiten Umgang der zwölf Besten. Für Bryan Balsiger (24) reicht es nicht. Der Youngster kassiert auf AK’s Courage auf der letzten Linie zwei Abwürfe, fällt vom 9. auf den 14. Rang zurück.
Und dann ist die Reihe an Leader und Titelverteidiger Fuchs. Mit einer fehlerfreien Runde bliebe er an der Spitze der Zwischenwertung – doch beim Oxer nach dem Wassergraben fällt eine Stange. Dennoch: Im zweiten Umgang sind für Fuchs, der auf den 4. Zwischenrang abrutscht, die Medaillenchancen noch intakt.
Für Guerdat jedoch wirds schwierig. Nach zwei Abwürfen und zwei Verweigerungen an der Mauer ist es vorbei für den 39-Jährigen. Der 11. Platz ist dennoch bemerkenswert, weil es auch für seinen erst zehnjährigen Hengst Maddox eine Championats-Premiere ist. An der er den Schweizern Team-Gold gesichert hat mit Guerdat als Schlussreiter in seinem Sattel.
Als viertletzter Reiter startet Fuchs zur Entscheidung. Beim Einsprung in die Dreier-Kombi fällt eine Stange, im Medaillenrennen bleibt er aber. Nur ist er nun darauf angewiesen, dass ein vor ihm Platzierter patzt. Weil das der Neu-Entdeckung, der Griechin Ioli Mytilineou (24) passiert, hat Fuchs eine Medaille auf sicher – am Ende ist es die silberne. Aber mit Leone Jei ist ein goldener Stern am Schweizer Springsport-Himmel aufgegangen.
Schweizer EM-Medaillen im Einzel:
2021: Silber (Martin Fuchs)
2019: Gold (Martin Fuchs)
2005: Silber (Christina Liebherr)
1999: Silber (Markus Fuchs)
1999: Bronze (Lesley McNaught)
1997: Bronze (Willi Melliger)
1995: Bronze (Willi Melliger)
1993: Gold (Willi Melliger)
1985: Silber (Heidi Robbiani)
1981: Bronze (Bruno Gandrian)
1971: Bronze (Paul Weier)