Der Grand Prix ist die grösste Prüfung, die am CSIO St. Gallen ausgetragen werden kann. Dies, weil im Vorfeld die richtigen Entscheidungen getroffen worden sind: Bereits am Donnerstag wird das Programm gestrafft, am Freitag schweren Herzens der Nationenpreis sowie am Samstag das Jagdspringen zum Wohle der Pferde und Reiter abgesagt. So kann der Boden im Gründenmoos nach tagelangen Regenfällen entsprechend geschont werden.
Das nur 22-köpfige GP-Starterfeld allerdings hat an Prominenz eingebüsst, weil die Top-Reiter der meisten Nationen bereits abgereist sind. Die grossen Schweizer Namen wie Steve Guerdat, Martin Fuchs und Edouard Schmitz aber sind geblieben. Die Chance für sie, beim mit 308'600 Euro dotierten Grossen Preis abzuräumen, ist riesig.
Der Parcours jedoch hat es in sich. Fehlerfreie Ritte gibt es kaum, dem Schweizer Romain Duguet und dem Saudi Abdulrahman Alrajhi gelingt zwar ein Nuller, aber sie bleiben nicht in der erlaubten Zeit, was einen Strafpunkt zur Folge hat. Es zeichnet sich ab, dass das Stechen (nur sprichwörtlich) ins Wasser fällt. Denn als Martin Fuchs als Letzter einreitet, ist vor ihm noch niemand makellos. «Zuerst dachte ich, dass ich als Schlussreiter im Nachteil sein könnte wegen der Boden-Bedingungen», so Fuchs.
Als Schlussreiter doch noch im Vorteil
Doch das Gegenteil ist der Fall. Es ist die Chance für den 31-Jährigen auf Commissar Pezi, «der Vorteil war, dass ich allen Reitern vor mir zuschauen konnte». Fuchs nutzt ihn. Auf dem Wallach zeigt er eine souveräne Runde ohne Abwurf, die vorgegebene Zeit ist kein Problem – und Fuchs der konkurrenzlose Sieger, ohne ins Stechen zu müssen.
Vor dem Besuch im Nati-Camp war Marco Odermatt gleich nebenan beim CSIO St. Gallen zu Gast und besuchte die Swiss Equestrian Talents, die besten Nachwuchsreiter der drei Disziplinen Springen, Dressur und Concours Complet. Diesen erzählte der Ski-Star von seiner Zeit als Nachwuchsfahrer. «Ich war nie der Beste, als Kind habe ich selten ein Rennen gewonnen, war aber vorne dabei. Das war eine gute Erfahrung, weil ich nicht schon dachte, dass ich es schon geschafft habe», so Odermatt. Dass es immer noch Bessere als ihn gab, habe ihn motiviert.
In einer Fragerunde löcherten die Reiterinnen und Reiter ihn dann zu unterschiedlichen Themen. Vor allem zum mentalen Aspekt wollten sie so einiges wissen. Ob Odermatt Mentaltraining absolviere, wie er mit Erfolg und Misserfolg umgehe. Oder, wie er sich die Lockerheit trotz des grossen Drucks bewahre. «Das ist die Kunst, es so locker aussehen zu lassen. Ich versuche immer zu lachen, kurz bevor ich ins Rennen starte», so Odermatt. Und beim ersten Tor habe er dann bereits vergessen, dass er unter Druck stehe. Dies vor dem ersten Hindernis auch zu tun, rät er den jungen Pferdesportlern. Seine beste Qualität als Athlet? «Das Mentale, der Mix zwischen Lockerheit und Ehrgeiz.» (N.V.)
Vor dem Besuch im Nati-Camp war Marco Odermatt gleich nebenan beim CSIO St. Gallen zu Gast und besuchte die Swiss Equestrian Talents, die besten Nachwuchsreiter der drei Disziplinen Springen, Dressur und Concours Complet. Diesen erzählte der Ski-Star von seiner Zeit als Nachwuchsfahrer. «Ich war nie der Beste, als Kind habe ich selten ein Rennen gewonnen, war aber vorne dabei. Das war eine gute Erfahrung, weil ich nicht schon dachte, dass ich es schon geschafft habe», so Odermatt. Dass es immer noch Bessere als ihn gab, habe ihn motiviert.
In einer Fragerunde löcherten die Reiterinnen und Reiter ihn dann zu unterschiedlichen Themen. Vor allem zum mentalen Aspekt wollten sie so einiges wissen. Ob Odermatt Mentaltraining absolviere, wie er mit Erfolg und Misserfolg umgehe. Oder, wie er sich die Lockerheit trotz des grossen Drucks bewahre. «Das ist die Kunst, es so locker aussehen zu lassen. Ich versuche immer zu lachen, kurz bevor ich ins Rennen starte», so Odermatt. Und beim ersten Tor habe er dann bereits vergessen, dass er unter Druck stehe. Dies vor dem ersten Hindernis auch zu tun, rät er den jungen Pferdesportlern. Seine beste Qualität als Athlet? «Das Mentale, der Mix zwischen Lockerheit und Ehrgeiz.» (N.V.)
«Commissar Pezi fühlt sich wohl auf tiefen Böden.» Und Fuchs merkt rasch, dass es auch bei den Wendungen hält. «Ich bin flüssig vorwärts geritten», trotzdem gab er dem Wallach die nötige Ruhe bei jenem Steilsprung, bei dem die meisten die Planke gerissen haben.
Für diesen GP-Sieg – seinen zweiten am Heimturnier in St. Gallen nach 2022 – gibts ein Preisgeld von 101'838 Euro. Und für Fuchs eine spezielle Ehrenrunde. Dass vor der Siegerehrung Pony-Kutschen ihre Runden auf dem Rasen drehen, macht Fuchs' Pferd zu nervös. Er muss umsatteln und nimmt die Ehrenrunde kurzerhand im Sattel eines der Polizeipferde in Angriff. «Ich musste improvisieren, Commissar Pezi mag Kutschen gar nicht», erklärt Fuchs schmunzelnd.