Hat dieser Sport eine Zukunft?
Sieben tote Pferde – Kentucky Derby wie ein «Schlachtfeld»

Es gehört zu den prestigeträchtigsten Anlässen im Pferdesport. Das Kentucky Derby sorgt nun aber dafür, dass die Zukunft der Sportart in Frage gestellt wird.
Publiziert: 09.05.2023 um 22:02 Uhr
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Aktualisiert: 10.05.2023 um 07:05 Uhr
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Jockey Javier Castellano und sein Pferd «Mage» jubeln nach dem Gewinn des Kentucky Derbys.
Foto: IMAGO/USA TODAY Network

Das Pferd «Mage» mit Jockey Javier Castellano gewann am vergangenen Sonntag das Highlight des Kentucky Derbys. Sportlich sehen die Fans auf dem Pferderennkomplex «Churchill Downs» eine Überraschung. Diskutiert wird nach einer Woche, in der sieben Tiere gestorben sind, aber darüber, wie zeitgemäss die Sportart noch ist.

Zwei der sieben verstorbenen Tiere mussten nach Verletzungen in den Samstagsrennen eingeschläfert werden. Eines der verstorbenen Pferde galt gar als Mitfavorit. Ein Trainer wurde auf unbestimmte Zeit suspendiert, bis die Todesursache der Tiere herausgefunden wird. Zwei der verstorbenen Pferde wurden von ihm trainiert.

Die Veranstalter des Kentucky Derbys erklärten in einem Statement ihre Bestürzung. «Churchill Downs setzt sich unermüdlich für die Gesundheit und das Wohlergehen von Pferden ein.»

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Was aber nicht genügt. Die Tierrechtsorganisation «Peta» erklärte den Rennkomplex schon während der Woche zu einem «Schlachtfeld» und fordert von den Veranstaltern, die Rennbahn zu schliessen und strengere Sicherheitsprotokolle einzuführen.

Hat Pferderennsport noch eine Zukunft?

Der Druck von Tierschutzorganisationen ist aber nicht der einzige Grund, weshalb die Sportart um ihr Überleben kämpfen muss. Während sich Sportwetten im Internet grosser Beliebtheit erfreuen, finden die Zocker ihren Weg immer seltener auf die Rennbahn. Negative Schlagzeilen wie sieben tote Pferde beim Kentucky Derby dürften auch nicht helfen, wieder mehr Menschen für Pferderennen zu begeistern.

Die Zukunftsfrage im Pferdesport ist aber nicht auf die Rennbahn begrenzt. Vorwürfe der Tierquälerei sind auch aus anderen Disziplinen bekannt. Im Springreiten wurde der Schweizer Paul Estermann nach langem Hin und Her kürzlich für sieben Jahre gesperrt – und wehrt sich nun gegen das Urteil. An den Olympischen Spielen 2021 in Tokio stiessen Bilder, wie die moderne Fünfkämpferin Annika Schleu mit Gerte auf ihr Pferd einschlug, weil es den Parcours nicht absolvieren wollte, auf Unverständnis.

Nach den Geschehnissen in Louisville dürfte die Debatte, wie oder in welcher Form Pferdesport eine Zukunft haben soll, so schnell nicht abreissen. (dti)

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