Der Weltmeister von 2020 in Imola, Frankreichs Julian Alaphilippe, jubelt auch in Flandern. Der WM-Dritte des Vorjahres, der Berner Marc Hirschi, geht in Belgien leer aus.
Gegen Alaphilippe ist auf den 268,3 Kilometern (2'562 Höhenmeter) von Antwerpen nach Leuven kein Kraut gewachsen. Nicht einmal die Smartphones der Zuschauer sind vor der Power des 29-Jährigen sicher.
Belgier gehen leer aus
Bei einer Tempoverschärfung knapp 50 Kilometer vor dem Ziel nämlich touchiert Alaphilippe das Mobiltelefon eines Fans, welches dieser unvorsichtigerweise über die Schranken in die Radstrecke hält. Zum Glück – Stichwort Grussbotschaft an Opi und Omi während der Tour de France – fliegt nur das Smartphone durch die Luft und Alaphilippe und Co. bleiben auf ihren Rädern.
Der Star der Deceuninck-Quick-Step-Equipe setzt 17,3 Kilometer zum entscheidenden Angriff an und siegt letztlich in Leuven solo. Silber geht im Sprint der Verfolgergruppe an Dylan van Baarle aus Holland, Bronze an den Dänen Michael Valgren. Die Belgier (dem viertklassierten Jasper Stuyven fehlen Millimeter zum Medaillengewinn) verpassen bei ihrem Heimrennen das Podest, auch weil der grosse Favorit, Wout van Aert, als Elfter enttäuscht.
Hirschis Pneu zerfetzt
Das gilt leider auch für die Schweizer (bester Schweizer wird Stefan Küng als 41.). Sie verlieren einen ihrer ganz grossen Trümpfe sehr früh im Wettkampf. Marc Hirschi muss das Rennen nach einem Sturz unglücklicherweise aufgeben. Der Pneu seines Vorderrades ist komplett zerfetzt. Da das Schweizer Teamauto einfach an ihm vorbeifährt, ist das WM-Abenteuer für den 23-Jährigen vorzeitig zu Ende.
Hirschi war ein möglicher Medaillenanwärter für das Schweizer Team. Insbesondere deshalb, weil er in den letzten Wochen wieder besser in Form kam. Am der EM überzeugte er mit Rang sechs. Kurz darauf setzte er an der Luxemburg-Rundfahrt einige Ausrufezeichen. Das Rad-Ass trug mehrere Tage das gelbe Trikot des Führenden und konnte einen Etappensieg feiern. Am Ende belegte er im Gesamtklassement den zweiten Rang. (yap/nab)