Was schiefgehen kann, geht auch schief. Für Marc Hirschi (23) geht an diesem Sonntag in Flandern alles in die Hose. Zuerst stürzt er weit vor dem Ziel in Leuven (Be) bei einem Positionskampf mit zwei Fahrern – er schafft es in einer unübersichtlichen Kurvenkombination nicht, sich auf dem Rad zu halten.
Der Schweizer Rad-Diamant erleidet heftige Schrammen an Knien und Ellbogen, will aber weiterfahren. Das Problem: Sein Vorderrad ist kaputt. Weil der Rennfunk den Unfall nicht meldet und im Schweizer Begleitauto niemand davon erfährt, fahren alle an Hirschi vorbei.
«Wir wurden zwischendurch aufgehalten und fuhren danach so schnell wie möglich wieder ans Ende des Feldes zurück. Weil wir keine Infos über Marc hatten, schauten wir auch nicht am Strassenrand, wo er sein könnte», erklärt Nati-Coach Michael Albasini. Heisst: Sie fuhren an Hirschi vorbei.
«Es lief einfach blöd»
Pleiten, Pech und Pannen also. «Das darf eigentlich nicht passieren, aber bei diesem hektischen Parcours ist es halt möglich», so Albasini. «Es lief einfach blöd.»
Und weil der zweite Schweizer Trumpf, Stefan Küng (27), nicht sticht, geht Swiss Cycling leer aus. Weltmeister wird wie schon im letzten Jahr Julian Alaphilippe (Fr). Er gewinnt solo vor Dylan van Baarle (Ho) und Michael Valgren (Dä). Der grosse Favorit, Wout van Aert (Be), verliert als 11. mehr als eine Minute.