Die Fahrer gedenken an der Tour de Suisse Gino Mäder
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Emotionale Abschiedsfahrt:Die Fahrer gedenken an der Tour de Suisse Gino Mäder

Tränen bei Abschieds-Fahrt
Fahrer nehmen Gino Mäders Mutter in die Arme

Gino Mäder ist tot. Der Rad-Profi erliegt seinen Verletzungen, die er sich bei der Tour de Suisse zugezogen hat. Die Trauer im Radsport ist riesig.
Publiziert: 16.06.2023 um 13:44 Uhr
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Aktualisiert: 16.06.2023 um 20:00 Uhr
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Die Schweizer Rad-Stars Stefan Bissegger (l.), Silvan Dillier (2.v.r.) und Stefan Küng (r.) sind zutiefst bestürzt über den Tod von Gino Mäder.
Foto: keystone-sda.ch
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Cédric HeebRedaktor Sport

Die tragische Nachricht geht um die Welt: Gino Mäder ist tot. Der Radrennfahrer erliegt im Spital in Chur seinen schweren Verletzungen, die er sich am Donnerstag bei einem Sturz auf dem Albulapass zugezogen hat.

Die Etappe nach Oberwil-Lieli AG vom Freitag wird als Reaktion auf die Tragödie zur Gedenkfahrt für den Schweizer Fahrer. An ein Rennen ist nicht zu denken, den Athleten ist der Schock und die Trauer auch trotz der grossen Sonnenrbillen anzusehen. Die Fahrer sind mit Trauerflor unterwegs. Die Zieleinfahrt dürfen Mäders Teamkollegen von der Mannschaft Bahrain Victorious geschlossen als Erstes absolvieren.

«Wir werden nichts durchdrücken»

Tour-de-Suisse-Direktor Olivier Senn ist am Tag 1 nach der Tragödie sichtlich mitgenommen. Zur letzten Fahrt zu Ehren von Gino Mäder sagt Senn am Freitagabend: «Es war ein schöner, sehr berührender Abschied. Heute, diese Stunde im Auto, war sehr intensiv, aber auch schön. Ich habe viel an Gino gedacht.»

Wie es weitergehen soll, will Senn noch nicht entscheiden. «Heute geht es erst mal nur um Gino. Ich habe mit seinen Eltern gesprochen. Sie wollen nicht, dass wir traurig sind. Wir werden die Diskussionen führen, ob und wie es weitergeht. Wir werden aber nichts durchdrücken.» Es sei auch möglich, dass man erst am Samstag eine Entscheidung fälle.

Ebenfalls auf der rund 30 Kilometer langen Trauer-Fahrt mit dabei ist Sandra Mäder, die Mutter von Gino. Sie begleitet das Feld im Team-Auto von Bahrain Victorious. Mehrere Fahrer aus dem Tour-Feld nehmen sie spontan in die Arme und drücken der Mutter des Verstorbenen ihr Beileid aus. Es sind Bilder, die ans Herz gehen.

Sandra Mäder, die Mutter von Gino, sitzt im Team-Auto von Bahrain Victorious.
Foto: freshfocus

Den Schweizer Fahrern fehlen die Worte

«Keine Worte», schreibt Zeitfahrspezialist Stefan Küng (29) schon am Vormittag auf Instagram, versehen mit drei weinenden Emojis. «Alle meine Gedanken sind bei seinen Liebsten.»

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Bilder aus Chur, wo die 6. Etappe hätte starten sollen, zeigen den Ostschweizer weinend mit seinen Rad-Kollegen Silvan Dillier (32) und Stefan Bissegger (24). Letzterer nimmt in einer Instagram-Story Abschied: «Danke für all die tollen Erinnerungen, wir werden dich vermissen! Ruhe in Frieden.» Dillier postet dasselbe Foto wie Küng und schreibt dazu: «Ich bin sprachlos. Meine Gedanken sind bei seinen Liebsten.»

Cancellara nimmt Abschied – Sagan wird emotional

Rad-Legende Fabian Cancellara (42) wird Mäders Lachen vermissen: «Du warst so ein positiver Mensch.» Auch die Mountainbiker Mathias Flückiger (34) und Nino Schurter (37) melden sich. «Was für ein trauriger Tag für die Sportwelt», schreibt Schurter.

«Gino war ein grosser Mensch»
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Emotionaler Tour-Direktor:«Gino war ein grosser Mensch»

Peter Sagan (33), der Ende Saison seine Karriere beendet, wird ebenfalls emotional: «Danke für das Licht, die Freude und das Lachen, dass du uns allen gebracht hast. Wir werden dich als Fahrer und als Mensch vermissen.»

Aber auch ausserhalb der Radwelt ist die Anteilnahme riesig, wie etwa bei Snowboarder Jan Scherrer (28). Der Olympia-Dritte von Peking 2022 teilt ein Emoji eines gebrochenen Herzens.

Bundesrätin «fassungslos»

Olivier Senn, Direktor der Tour de Suisse, ist zutiefst geschockt: «Unser ganzes Team ist am Boden. Wir haben Gino gut gekannt, teilweise sogar sehr gut. Er war ein unglaublicher Velofahrer, aber eine noch grössere Person.» Der heutige Tag gehöre Mäder, alles andere sei aktuell nicht wichtig.

Auch Mäders Trainer Michele Bartoli (53) verabschiedete sich auf sehr emotionale Weise von seinem ehemaligen Schützling. Der Italiener, Gewinner zahlreicher Klassiker-Rennen zwischen 1996 und 2003, schreibt auf Instagram: «Ich danke Gott, dass ich dich kennenlernen durfte und eine tolle Beziehung zu einem besonderen Menschen wie dir aufbauen konnte. Gute Reise, Gino, ich werde dich vermissen, du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr.»

Die Meldung erreichte auch die höchste Politebene der Schweiz. VBS-Departementsleitende Viola Amherd (61) twittert: «Fassungslos trauern wir um unseren Rad-Profi und Sportsoldaten Gino Mäder.»

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Mäder stirbt nach Albula-Sturz:Tour-Arzt schildert die dramatischen Momente nach dem Unfall
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