Tadej Pogacar (24) sagt es nach seinem Einbruch beim Aufstieg zum Col de la Loze in der 17. Etappe martialisch: «Ich bin tot.» 7:35 Minuten liegt er nun hinter Tour-Leader Jonas Vingegaard (26).
Fast sechs Minuten verlor der Slowene am vergangenen Mittwoch in der Königsetappe der diesjährigen Grande Boucle auf seinen grossen Kontrahenten. Im Schlussanstieg, den Pogacar selbst als einen der schwersten der Welt bezeichnete, informierte er sein Team UAE Emirates via Funk: «Ich bin völlig am Ende.»
Pogacar von Herpes-Infektion geschwächt?
«Ich weiss nicht, was passiert ist. Ich kam einfach sehr leer zum letzten Anstieg. Es ist extrem enttäuschend.» Pogacar hat Mühe, eine Erklärung für seinen Einbruch zu finden. Ein möglicher Ansatz wären Herpes-Viren, die den Slowenen schwächen könnten. Dr. Dirk Tenner, einer der Mannschaftsärzte des Teams Ineos, ordnete gegenüber Eurosport ein: «Ein viraler Herpesinfekt kann das Immunsystem sehr beeinflussen und auch die Leistung schwächen.»
Bei Pogacar sind die Bläschen an den Lippen sichtbar. Auch wenn die Symptome nach ein paar Tagen abflachen, könne dies Einfluss auf die Leistung eines Profisportlers nehmen. Andererseits hatte Pogacar in der Vorbereitung nach seinem Handgelenksbruch wenig Zeit für den Form-Aufbau. Gut möglich, dass er auch diesem Umstand Tribut zollen musste.
Abgeschrieben hat Pogacar die Tour deshalb noch nicht. Der Fokus liegt aber wohl darauf, seinen Podestplatz zu behaupten. (dti)