Alberto Bettiol ist ausser sich. Er brüllt herum, schreit einen fremden Teambetreuer an. Was ist passiert? Rund 50 Kilometer vor dem Ziel in Viareggio kommt der Italiener unsanft zu Fall. Weil er in den erwähnten Betreuer von der australischen Mannschaft Jayco AlUla kracht.
Dieser stieg zuvor aus dem Begleitfahrzeug, da der Österreicher Lukas Pöstlberger stürzte. Der Betreuer stellte zunächst das Rad seines Schützlings auf die Seite und wollte dann die Strasse überqueren, um zum am Boden liegenden Pöstlberger zu gelangen. Und schon kam es zum Crash mit Bettiol, dem dann später, als der 29-Jährige wieder auf den Füssen war, auch noch zwei Fahrer ausweichen mussten.
Dänischer Etappensieg
Glücklicherweise kann Bettiol die Etappe zu Ende fahren. Er kommt als 19. gemeinsam mit dem Feld an. Und darf sich doch noch freuen. Denn der Däne Magnus Cort Nielsen, Bettiols EF-Education-EasyPost-Teamkollege, gewinnt die 10. Etappe. Der Däne setzt sich nach 196 Kilometern im Sprint gegen seine Fluchtkollegen, den Kanadier Derek Gee und den Italiener Alessandro De Marchi, durch.
«Ich bin unglaublich happy», so Cort Nielsen, der nun Tagessiege bei allen drei grossen Landesrundfahrten auf der Habenseite hat, nach einer weiteren verregneten und ungewöhnlich kalten Etappe im Norden Italiens: «Es war so ein harter Tag heute. Eine der schlimmsten Etappen, die ich auf dem Rad erlebt habe.»
Geraint Thomas verteidigt nach dem Ruhetag am Montag die Gesamtführung. Er wird Tages-22. (51 Sekunden Rückstand auf Cort Nielsen). Der Brite erbte die Maglia Rosa, da Remco Evenepoel wegen eines positiven Corona-Tests die Italien-Rundfahrt verliess.
Längste Etappe am Mittwoch
Am Mittwoch steht die längste Etappe des diesjährigen Giro auf dem Programm. Sie führt über 219 km von Camaiore nach Tortona. Dabei warten drei Bergwertungen auf die Fahrer, zunächst zwei der dritten und dann noch eine der vierten Kategorie. Die letzten 45 Kilometer sind nahezu allesamt leicht abfallend. (yap/SDA/AFP)