Ein starkes Stechen im Kopf quält Laura Süssemilch. Die Schmerzmittel bringen nicht die erhoffte Linderung. «Die letzten Tage habe ich die Hölle durchgemacht.» Die 25-Jährige leidet seit ihrem Abflug auf der zweiten Etappe der Tour de France Femmes.
Süssemilch lag am Montag vor einer Woche beinahe regungslos auf dem Asphalt. Sie war in einen Massensturz involviert. Von denen gab es bei der Frankreich-Rundfahrt erschreckend viele.
Auch Reusser unter den Sturzopfern
Auch Marlen Reusser, die Solo-Siegerin des vierten Teilstücks, wurde wegen einer Sturzverletzung zur Aufgabe gezwungen. Die 30-jährige Bernerin erwischte es auf der sechsten Etappe. Eine Hirnerschütterung besiegelte ihr Out.
Bei Süssemilch wurden zunächst zwei Wirbelbrüche diagnostiziert. Ärzte in Tübingen haben sie unterdessen noch einmal untersucht. Die Deutsche ist schwerer verletzt als zunächst angenommen.
Bruch im Hinterkopf
Statt deren zwei sind drei Wirbel gebrochen. Auch die Rippen (Fraktur) und der Kopf (Bruch im Hinterkopf) sind beim üblen Crash in Mitleidenschaft gezogen worden.
«Jetzt kann ich sagen: Gott sei Dank, dass ich noch lebe und in ein paar Wochen wieder zu 100 Prozent gesund bin», schreibt sie auf Instagram. «Ich benötige keine Operation, ich kann konservativ behandelt werden.»
Süssemilch, die Welt- und Europameisterin mit dem Bahn-Vierer, plant, das Krankenhaus «in ein paar Tagen zu verlassen» und verspricht, stärker zurückzukommen.
Am 24. Juli gingen 144 Fahrerinnen an den Start der Tour-de-France-Premiere. Davon erreichten 109 das Ziel der Schlussetappe (8. Teilstück) auf der Planche des Belles Filles. (yap)