Die niederländische Olympiasiegerin Annemiek van Vleuten hat Radsport-Geschichte geschrieben und die Premiere der Tour de France Femmes gewonnen. Trotz grossen Materialpechs siegt die 39-Jährige vom Team Movistar bei der spektakulären Bergankunft auf der Planche des Belles Filles nach einer gewaltigen Energieleistung und behauptet das am Vortag übernommene Gelbe Trikot.
Van Vleuten, die im Oktober 40 Jahre alt wird, muss in der heiklen Rennphase wegen eines Defekts gleich dreimal ihr Rad wechseln und liegt auf der letzten Abfahrt vor dem Schlussanstieg knapp zwei Minuten hinter der Spitze. Dann aber fliegt die Zeitfahr-Olympiasiegerin von Tokio förmlich an allen Kontrahentinnen vorbei und sichert sich auf der steilen Staubpiste mit 30 Sekunden Vorsprung auf ihre Landsfrau Demi Vollering (SD Worx) noch den Tagessieg.
In der Gesamtwertung hat die Dominatorin nach 1033,6 km 3:48 Minuten Vorsprung auf Vollering. Dritte wird die Polin Katarzyna Niewiadoma (+6:25). Van Vleuten hatte in diesem Jahr schon den Giro d'Italia gewonnen.
Beste Schweizerin verpasst Top 10 knapp
Van Vleuten hatte bereits am Samstag die schwere Bergetappe über den Grossen Belchen im Elsass nach Le Markstein gewonnen und das Gelbe Trikot von Marianne Vos, ebenfalls Niederlande, übernommen. In den Anstiegen der Vogesen und des Jura war die dreimalige Weltmeisterin die mit Abstand stärkste Fahrerin und durfte sich zurecht im Maillot jaune feiern lassen.
Elise Chabbey (29) wird in der letzten Etappe 14. und schliesst die Tour als beste Schweizerin im 11. Gesamtrang ab, mehr als eine Viertelstunde hinter Van Vleuten. Marlen Reusser (30) hatte nach ihrem Sieg in der 4. Etappe wegen den Folgen eines Sturzes aufgeben müssen. (AFP/SDA)