Schurter Ex-Rivale Absalon bei Premiere dabei

Wer krönt sich zum ersten E-MTB-Weltmeister?

Für den Internationalen Radsportverband UCI steht seit Ende letzten Jahres fest: E-Mountainbike gehört die Zukunft als eigenständig anerkannte WM-Disziplin. Der Ankündigung folgen nun Taten. Am Mittwoch sind je ein E-MTB-Rennen für Frauen und Männer in Mont-Sainte-Anne (Kanada) Teil des offiziellen WM-Programms. Gefahren wird auf einem 7,3 Kilometer langen Cross-Country-Kurs während rund eineinhalb Stunden.

Mit Motorunterstützung treten beispielsweise die eigentlich zurückgetretenen Julien Absalon (39, Frankreich) bei den Männern oder die Schweizerin Nathalie Schneitter (33) bei den Frauen in die Pedale. Die UCI steckt die Bedingungen für die E-Mountainbikes im technischen Reglement klar ab.

Motor darf höchstens 250 Watt Leistung aufweisen

Um möglichst alle Teilnehmenden mit ähnlichen Voraussetzungen starten zu lassen, darf der Motor höchstens 250 Watt Leistung aufweisen und bei maximal 25 km/h ists vorbei mit Unterstützung. Zudem muss ein Akku fürs ganze Rennen reichen. Ein Wechsel der Batterie oder des Bikes ist verboten, technische Hilfe darf nur im Boxenbereich in Anspruch genommen werden.

Die rasche Aufnahme der E-MTB ins WM-Programm hat den Schweizer Verband Swiss Cycling überrascht. Deshalb ist Schneitter auch nicht Teil der offiziellen Delegation, musste alles selbst bezahlen. Die Sparte E-Bike gibts bei Swiss Cycling noch nicht.

Dessen Sprecher Micha Jegge sagt: «Wir zweifeln an der Chancengleichheit für die Sportler. Die Motoren haben noch sehr grosse Unterschiede. In der Freizeitbereich ist das E-Mountainbike toll, aber im Spitzensport noch nicht.» Nichts desto trotz wird die UCI die ersten E-MTB-Champions in Kanada küren. Vielleicht sogar mit einer Schweizer Weltmeisterin.

Schurter, Flückiger, Neff und Frei als heisse WM-Kandidaten

Bei den Cross-Country-Rennen mit reiner Muskelkraft stehen die Schweizer Medaillen-Chancen in Mont-Sainte-Anne bestens. Die grössten Anwärter auf Edelmetall in den kommenden Tagen heissen Nino Schurter und Mathias Flückiger bei den Elite-Männern, Jolanda Neff (Elite Frauen) und Sina Frei (U23 Frauen).

Auch in der Team-Staffel zum WM-Start gehört die Schweiz als Titelverteidigerin zu den Favoriten. Das Aufgebot ist vielversprechend: Frei (U23), Neff (Elite), Janis Baumann (U19), Joel Roth (U23) und Schurter (Elite).