Saisonauftakt im Dschungel
Um Sina Frei und Co herrscht ein grosser Hype

Besonderer Saisonauftakt für den Mountainbike-Weltcup. Erstmals findet in Brasilien ein Rennen statt. Die Euphorie, auf die Sina Frei und die weiteren Schweizer treffen, ist gross.
Publiziert: 10.04.2022 um 10:42 Uhr
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Erstmals findet ein Wettkampf in Brasilien statt, genauer Petropolis unweit von Rio de Janeiro.
Foto: keystone-sda.ch
Sven Micossé

Zum Auftakt der Weltcupsaison geht es für den Mountainbike-Tross auf ein unbekanntes Terrain. Erstmals findet ein Wettkampf in Brasilien statt, genauer Petropolis unweit von Rio de Janeiro. In der Heimatstadt von Short-Track-Vizeweltmeister Henrique Avancini wurde in den letzten Jahren eine neue Infrastruktur aus dem Boden gestampft.

«Die Strecke ist ganz etwas anderes, als was wir von Europa kennen. Es ist ein bisschen im Dschungel und es hat mehr technische Sprungelemente», sagt Sina Frei gegenüber Blick. «Aber sie macht enorm Spass zum Fahren.»

Eine weitere Eigenheit des Saisonauftakts wird das brasilianische Klima sein. «Es ist wirklich eine Challenge. Dem Wetterbericht kann man eigentlich nicht wirklich trauen. Es kann von einem Moment auf den anderen anfangen zu regnen. Wenn dann wieder die Sonne scheint, kommt die Feuchtigkeit dazu. Durch den lehmigen Boden kann es bei Regenfällen auch schnell zu einer rutschigen und klebrigen Angelegenheit werden.» Frei komme im Grossen und Ganzen aber gut damit klar.

Neff dominiert Testevent

Auch Jolanda Neff scheint mit dem neuen Kurs keine Mühe zu haben. Die Olympiasiegerin gewinnt den Testevent vor einer Woche in beeindruckender Manier – mit sechs Minuten (!) Vorsprung. Doch beim Short Race vom Freitag setzt die 29-Jährige aus. Eine leichte Erkältung macht ihr zu schaffen. In ihrer Abwesenheit geht der Sieg an Pauline Ferrand-Prévot (Fr). Alessandra Keller (8.), Linda Indergand (9.) und Sina Frei (11.) verpassen das Podest.

Besser läuft es bei den Männern, wo Thomas Litscher als Zweiter auf dem Podest steht. Nino Schurter landet auf Platz vier, Mathias Flückiger auf Platz fünf.

Rund um die Weltcup-Rennen in Petropolis herrscht aktuell eine Mountainbike-Euphorie. Lokalmatador Avancini gehört im ganzen Land zu den gefeierten Stars – die Weltcupstrecke ist sogar nach ihm benannt. Aber auch um die anderen grossen Figuren des Sports besteht ein grosser Hype. Frei: «Es ist krass. Die Stimmung ist grossartig. Sie sind extrem begeistert vom Mountainbike. Man kommt ins Ziel und jeder will ein Foto machen oder man wird schon beim Training erkannt.»

Schlimmes Unwetter vor wenigen Wochen

Die Freude der Einheimischen durch den Weltcup dürfte aber nur ein Tropfen auf den heissen Stein sein. Vor wenigen Wochen wurde die beliebte Touristendestination von heftigen Regenfällen und Erdrutschen getroffen. Gemäss dem nationalen Meteorologie-Institut seien es die schlimmsten Überschwemmungen seit 1932 und haben gemäss offiziellen Angaben zu über hundert Todesfällen geführt, Tausende haben ihr Zuhause verloren.

Inzwischen haben die Aufräumarbeiten begonnen. Von der Katastrophe hätten die Mountainbikerinnen aber nichts mitbekommen, wie Frei sagt. Die Strecke liege in einem Tal etwas ausserhalb der Stadt.

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