Rund ein Jahr nach Mäder-Tragödie
Norweger stürzt bei Österreich-Rundfahrt auf Abfahrt

Das tödliche Unglück um Gino Mäder (†26) vor einem Jahr an der Tour de Suisse bewegt die Radwelt noch immer. Nun ereignet sich im Nachbarland die nächste Tragödie um einen Radprofi während einer Landesrundfahrt.
Publiziert: 07.07.2024 um 09:35 Uhr
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Aktualisiert: 07.07.2024 um 19:21 Uhr
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André Drege beim Prolog der Österreich-Rundfahrt am vergangenen Dienstag. Vier Tage später lebt er nicht mehr.
Foto: imago
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Simon StrimerReporter & Redaktor Sport

Traurige Stille, Unfassbarkeit nach der Königsetappe an der Österreich-Rundfahrt. Schon wieder kommt ein Rad-Profi bei einer Abfahrt ums Leben. Der Norweger André Drege (†25) war auf der Königsetappe am Samstag so schwer gestürzt, dass er seinen Verletzungen erlag. Die Tragödie ereignet sich ein Jahr und einen Monat nach dem tragischen Tod von Gino Mäder (†26) an der Tour de Suisse. Kurz nach dem tragischen Unfall meldet sich Sandra Mäder, die Mutter von Gino Mäder, auf Instagram und wünscht der Familie, dem Team und allen Nahestehenden viel Kraft. Dazu schreibt sie: «Warum schon wieder?»

Die Organisatoren sind erschüttert: «In tiefer Trauer und mit schweren Herzen müssen wir den Tod von André Drege vermelden. In der Folge eines sehr ernsten Crashs auf der Abfahrt vom Grossglockner erlitt André schwere Verletzungen. Wir sind am Boden zerstört nach diesem tragischen Unfall.» Es passierte in der Abfahrt am höchsten Berg Österreichs hinunter nach Heiligenblut in Kärnten. Also schon wieder in den Alpen, offenbar auf einer sehr schnellen Passage auf der Hochalpenstrasse. Drege war in der Ausreissergruppe unterwegs.

Tränen im Ziel, Anteilnahme an der Tour

Wie die «Krone» schreibt, wurde Drege mit einem Rettungshubschrauber geborgen. Im Ziel waren «Teamkollegen von Drege, seine Betreuer und auch viele aus anderen Mannschaften völlig aufgelöst in Tränen zu beobachten», berichtet die österreichische Presseagentur APA. Der Sieg von Zeitfahr-Spezialist Filippo Ganna (It, 27) rückt völlig in den Schatten des Unglücks.

Die Anteilnahme der anderen Teams in der Radwelt ist gross. Auch bei der parallel laufenden Tour de France. Vom Team Intermarché-Wanty, bei dem der Eritreer Biniam Girmay am Samstag seinen zweiten Sprintsieg einfährt, lautet die Nachricht so: «Wir sind erschüttert vom Tod unseres Radkollegen André Drege, er hatte eine wundervolle Karriere vor sich.» Tatsächlich war Drege diesen Frühling stark unterwegs, er hatte in Griechenland die Gesamtwertungen von zwei Rundfahrten gewonnen. Drege fuhr für das drittklassige Team Coop-Repsol aus seinem Heimatland.

Familie in Entscheid über Rundfahrt einbezogen

Im Zielraum der Tour de France gibt auch der norwegische Sprint-Altstar Alexander Kristoff (37) Auskunft. Der norwegische Rundfunk NRK zitiert die Bedenken von Dreges Landsmann: «Es scheint, dass solche Dinge immer häufiger passieren.»

Die Tour de Suisse ging nach der Tragödie vergangenes Jahr weiter. Auch die Tour of Austria wird am Sonntag fortgesetzt. Die Schlussetappe wird allerdings verkürzt und neutralisiert als Gedenkfahrt ausgetragen. Dies wurde von der Tour-Organisation in Absprache mit allen Teams und den Angehörigen des verunglückten Norwegers beschlossen.

«Die Gedenkfahrt war der ausdrückliche Wunsch von Andrés Vater, seinen Teamkollegen und seinem gesamten Team. Sie gibt der gesamten Radfamilie die Möglichkeit, das Geschehene gemeinsam zu verarbeiten und André Drege zu gedenken», sagt Tour-Direktor Thomas Pupp.

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