Auf dem Rad feierte Geraint Thomas (37) schon einige Erfolge. Erst im Mai beendete er den Giro d’Italia auf dem zweiten Rang. Daneben hat sich der Waliser mit seiner humorvollen und selbstironischen Art einen Namen gemacht.
Gleichzeitig lässt er es mit seinem Freundeskreis in der Freizeit auch immer mal wieder krachen, wie er nun mit «The Times» im Gespräch zugegeben hat: «Ich glaube, ich war in den letzten zwei Wochen an 12 von 14 Nächten betrunken. Seit ich nach Cardiff zurückgekehrt bin, ist es verrückt.» Dafür trinke er aber während der Saison keinen Alkohol, höchstens mal einen Drink, gibt der Tour-de-France-Gewinner von 2018 zu verstehen.
Den Trinkgenuss der vergangenen Tage führt er auf die britische und australische Mentalität zurück, «eine Kultur, in jungen Jahren einfach auszugehen und sich zu betrinken». Dennoch stellt er bei seinen jüngeren Kollegen ein moderateres Trinkverhalten fest. Er beobachte, wie jegliche körperliche Messungen vorgenommen werden und zwölf Monate daran gearbeitet wird. Ganz anders handhabt es Thomas. Für ihn gehöre eben Alkohol zu seinem sozialen Leben dazu.
Vertrag läuft noch ein Jahr
Während der Saisonvorbereitung verhält er sich aber gleich professionell wie seine Konkurrenten. Inzwischen hat er auch die jüngsten Veränderungen bei den Ernährungsweisen mitgemacht: «In den letzten zwei Jahren hat sich das wirklich verändert. Wir unternehmen immer noch ein paar Low-Carb-Fahrten, aber jetzt tanke ich während des Fahrens viel mehr. Danach bin ich nicht mehr so hungrig und esse weniger. Beim Fahren arbeitet der Stoffwechsel und du verbrennst nur Gewicht. Das ist die neue Denkweise und es hat funktioniert.»
Mindestens ein Jahr geht er diesem Lebensstil noch nach. Dann ist sein einjähriger Vertrag mit dem Radteam Ineos Grenadiers ausgelaufen. (men)