Frischgebackener Papa Bissegger über Verletzungspech vor der Geburt
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«Schön und weniger schön»:Frischgebackener Papa Bissegger über Verletzungspech

Überglücklicher Rad-Profi Bissegger
«Oliver in den Händen zu halten, war surreal»

Noch ist Oliver Bissegger keinen Monat alt, aber längst der grosse Schatz im Leben von Stefan und Céline Bissegger. Nach einer Operation ist der Rad-Profi bereits wieder im Training.
Publiziert: 23.05.2023 um 21:35 Uhr
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Aktualisiert: 23.05.2023 um 21:57 Uhr
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Stefan Bissegger und Ehefrau Céline: Am 28. April kam Söhnchen Oliver zur Welt. «Wir geniessen die Dreisamkeit», sagt der Rad-Profi.
Foto: BENJAMIN SOLAND

Es ist ein Moment, den Rad-Profi Stefan Bissegger (24) nie vergessen wird. Am 28. April um 17:56 Uhr erblickt Oliver das Licht der Welt. «Der ganze Prozess der Geburt war eine ziemliche Strapaze für Céline. Ich dachte, nach drei Stunden sei alles vorbei – es war nicht ganz so. Aber als wir unser kleines Baby kurz darauf in den Händen halten durften, war das wunderschön – einfach surreal. Ein Erlebnis, das für immer bleiben wird.»

Wir treffen das Paar drei Wochen später. Und zwar dort, wo es im Winter davor die Hochzeitsfeier mit Freunden und Familie gefeiert hatte: in der Kartause Ittingen. «Es ist wunderschön hier. Auch jetzt, beim Spazieren mit dem Kinderwagen. Wir verbinden sehr viel mit diesem Ort», sagt Céline. Die Baslerin ist glücklich, ihren Mann seit mehreren Wochen an ihrer Seite zu haben. «Aber lieber hätte ich es, wenn er länger weg gewesen wäre», sagt sie schmunzelnd.

Wieso? Einfach: Bissegger hatte Grosses vor bei Paris-Roubaix, dem berühmtesten Kopfsteinpflaster-Rennen der Welt. Doch zwei Wochen vorher stürzte er bei «Quer durch Flandern» und brach sich das linke Handgelenk. «Ärgerlich, klar. Denn ich war sehr gut in Form. Und weil ich nach der Operation die Hand stabil halten musste, war ich Céline keine grosse Hilfe. Dennoch war es sehr schön, die gemeinsame Zeit daheim zu erleben.»

«Er soll schätzen, was er hat»

Längst denkt Bissegger an sein Comeback, der Verband an der Hand ist weg, er trainiert bereits wieder. Sein nächstes grosses Ziel ist die Tour de Suisse. Schon beim Auftaktzeitfahren in Einsiedeln SZ am 11. Juni will er brillieren. «Da will ich gewinnen», sagt er. Bis es so weit ist, wird Bissegger noch einige Stunden auf dem Rennrad und der Zeitfahrmaschine verbringen. Im Winter will er dann mit seiner Familie sein neues Heim in Eschlikon TG beziehen.

Bleibt die Frage, die viele Eltern gestellt bekommen: Warum heisst ihr Kind Oliver? Bissegger: «Wir hatten eine App, wo man Namensvorschläge liken konnte oder nicht. Am Ende ergab sich daraus eine Liste mit zehn Namen. Oliver hat uns am besten gefallen.» Entscheidend sei aber sowieso nicht der Name. «Unser Kind soll irgendwann schätzen, was er hat – auch, dass er in der Schweiz aufwachsen darf. Und er soll respektvoll mit allen Menschen umgehen.»

Keine Baby-Fotos

Sicher ist schon jetzt: Auf Social Media werden Céline und Stefan keine Fotos von Oliver posten, solange er noch klein ist. Nicht einmal bei der Geburt haben sie einen Eintrag gemacht. «Wir grenzen das Privatleben gerne ab und müssen nicht alles teilen», sagt er. Im Fahrerfeld dürfte es also manch einen Fahrer geben, der nichts von der Geburt weiss. «Das muss auch nicht jeder. Aber wir werden wohl schon noch etwas posten», sagt Bissegger schmunzelnd.

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