Nino Schurter über WM-Titel und möglichen Gesamtweltcup
«Dass es dermassen gut geht, hat mich selber überrascht»

Nach dem WM-Titel ist vor dem Gesamtweltcup-Sieg? Nino Schurter liegt vor dem Weltcup-Final in Pole-Position für den nächsten Triumph und gleichzeitig den nächsten Rekord.
Publiziert: 03.09.2022 um 13:59 Uhr
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Zeit, seinen zehnten Weltmeister-Titel zu feiern, bleibt Nino Schurter keine.
Foto: freshfocus
Sven Micossé

Zeit, seinen zehnten Weltmeister-Titel zu feiern, bleibt Nino Schurter keine. Gleich nach dem WM-Rennen in Les Gets (Fr) ists kurz nach Hause gegangen, bevor er nach Val di Sole (It) weitergereist ist. Dort findet mit dem Weltcupfinal eine sackstarke Saison des Bündners ein Ende. Es winkt der achte Gesamtweltcup-Sieg und somit der alleinige Rekord.

Hinter ihm lauert mit David Valero Serrano jener Fahrer, der ihn in Les Gets bis auf die letzten Meter gefordert hat. «David hat in den letzten Rennen bewiesen, dass er in einer ausgezeichneten Form ist. Einfach wird es auf jeden Fall nicht.»

Dank seines eindrücklichen Palmarès' befinde sich Schurter nun in der Position, gewinnen zu dürfen und nicht mehr zu müssen. «Sollte es klappen, ist es sehr gut. Wenn nicht, ist es auch gut. Mit dem Gewinn des Weltmeister-Titels habe ich meine Saisonziele quasi übertroffen.»

Bestätigung in Brasilien

Anfangs Saison sagte der 36-Jährige noch, dass er sich besser als in den beiden Vorjahren fühle, und stellte es gleich unter Beweis. «Der Sieg im ersten Rennen in Brasilien hat mir die Bestätigung gegeben, dass ich es – wenn alles zusammenpasst – immer noch kann.» Mit seinem 32. Weltcup-Sieg egalisierte er den Rekord von Julien Absalon. «Dass es dann allerdings dermassen gut ging, hat mich selber doch auch überrascht.»

Was die Anzahl Gesamtweltcup-Siege anbelangt, teilt er die Bestmarke von sieben Triumphen ebenfalls mit dem Franzosen. «Der Gesamtweltcup ist allerdings noch nicht in trockenen Tüchern», mahnt Schurter, «in Val di Sole werde ich wie immer alles geben.»

Kann man da an Rücktritt denken?

Was beispielsweise Rafael Nadal (36) im Tennis und Tom Brady (45) im American Football unter Beweis stellen, tut ihnen Schurter im Mountainbike nach. So bieten sich etwaige Rücktrittsgedanken aktuell nicht an. «Mein Sport bereitet mir immer noch so viel Spass und Freude, dass ein Rücktritt zumindest aktuell kein Thema ist.» Solange er ganz vorne mitfahren könne, werde er dies wohl tun. «Allerdings bin ich mir bewusst, dass sich dies auch schnell ändern kann.»

Was sich nicht ändern wird, ist das Vermächtnis von Schurter im Mountainbike. Geht am Sonntag (14.30 Uhr) in Italien alles auf, könnte er sich zum absoluten Rekordmann krönen.

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