Da ist WM-Titel Nummer 10! Nino Schurter zeigt in Les Gets eine ausgefuchste Leistung und verteidigt das Regenbogen-Trikot. Am Ende bietet er sich mit Vize-Weltmeister David Valero Serrano ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Luca Braidot (It) fährt auf Platz drei.
«10. Weltmeistertitel – Ich kann es selber kaum glauben», sagt ein strahlender Schurter gegenüber SRF. Während des ganzen Rennens wechselt die Führungsgruppe munter durch. Nur Nino Schurter vermag sich durchgehend an der Spitze zu halten. Seine Taktik ist klar: Gas geben, damit Top-Favorit Thomas Pidcock (Gb) nicht aufholen kann.
Schreckmoment in Runde drei
Doch Pidcock gelingt die Aufholjagd. Er kämpft sich innert drei Runden von Platz 36 ganz nach vorne vor. «Da dachte ich, es passiert das Gleiche wie in den letzten Rennen.» Danach folgt für Schurter ein Schreckmoment: Der Bündner rutscht beim Abstieg weg und stürzt.
Der Schaden hält sich in Grenzen. Der Bündner bleibt an der Spitzengruppe dran und schliesslich fordert Pidcocks Energieleistung seinen Tribut, er fällt zurück.
In der zweitletzten Runde ergreift Schurter wieder das Zepter. Beim Anstieg fährt er davon, nur Valero Serrano kann mithalten. Der Spanier versucht anschliessend in der letzten Runde einige Angriffe, doch Schurter hält dagegen. «Ich habe alles probiert, alle Löcher zugemacht.»
Und so heisst zum siebten Mal in den letzten acht Jahren der Cross-Country-Weltmeister: Nino Schurter. Marcel Guerrini zeigt ebenfalls eine überraschend starke Leistung. Der St. Galler wird als Fünfter zum zweitbesten Schweizer, Filippo Colombo wird Neunter.
Neff fährt zu Silber
Auch bei den Frauen gibts wieder eine Medaille zu bejubeln. Jolanda Neff kürt sich dank einer sackstarken Aufholjagd zur Vize-Weltmeisterin. Haley Batten wird Dritte, Gold geht an Pauline Ferrand-Prévot.
Die Freude an ihrer dritten WM-Medaille (2017 Gold, 2019 Silber) ist gross bei Neff: «Ich bin unglaublich glücklich. Ich bin ein super Rennen gefahren», sagt sie gegenüber SRF.
Vor einer unglaublichen Kulisse feiert Lokalmatadorin Ferrand-Prévot einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg. Beim Auftakt fährt Neff noch in ihrem Windschatten, muss in der zweiten Runde aber abreissen lassen. «Danach hat es mich kurz nach hinten gespült», so Neff. Sie fährt als Vierte hinter der Top drei.
«Super zufrieden mit diesem Rennen»
Währenddessen tankt Neff Kraft für den Schlussspur, kämpft sich in ihrer typischen Manier wieder nach vorne. Ferrand-Prévot bleibt zwar ausser Reichweite, die Silbermedaille gibt die 29-Jährige auch nicht mehr her. «Ich habe mich so gut gefühlt und bin sehr zufrieden mit diesem Rennen.»
Lange sieht es sogar danach aus, als würden die Schweizerinnen zwei Medaillen im Cross Country nach Hause nehmen. Die formstarke Alessandra Keller fährt zwischenzeitlich auf Rang zwei. Am Ende kann sie mit dem Tempo von Neff und Batten nicht mithalten und wird Fünfte.