Amy Pieters ist zurück in Holland. Die nach einem Trainingsunfall immer noch im künstlichen Koma liegende Bahnrad-Weltmeisterin ist am Donnerstag von Spanien zur Weiterbehandlung in ihre Heimat geflogen worden. Das gab Pieters Team SD Worx bekannt.
Die 30-Jährige atmet demnach selbstständig, die Sedierung werde «schrittweise abgesetzt». Das Team teilte mit, ihr Zustand sei ansonsten «stabil», erst nach dem Erwachen seien die Folgen des Unfalls abzusehen.
Pieters war im Trainingslager der holländischen Nationalmannschaft in der Nähe von Calpe am Tag vor Heiligabend gestürzt und in Alicante notoperiert worden, um den Überdruck im Kopf zu verringern. Die zweimalige Olympiateilnehmerin hatte 2019, 2020 und 2021 mit Kirsten Wild den WM-Titel im Madison (Zweier-Mannschaftsfahren) gewonnen, auch auf der Strasse feierte Pieters Erfolge.
Mehrere Rad-Stars melden sich zu Wort
Pieters Sturz hat in der Rad-Welt grosse Betroffenheit ausgelöst. Die holländische Cyclocross-Weltmeisterin Lucinda Brand weinte, nachdem sie den GP Sven Nys am 1. Januar gewonnen und ihren Sieg Pieters gewidmet hatte. «Es ist eine sehr schwierige Zeit. Es ist schön, zu gewinnen. Aber inzwischen wissen wir, dass es nicht so wichtig ist. Ich denke ständig an Amy und an ihre Familie. Ich hoffe, sie können daraus etwas Kraft schöpfen.»
Brands Teamkollegin Ellen van Dijk schrieb in den sozialen Medien: «Das Ende und der Anfang eines Jahres sind normalerweise Zeiten, um etwas Schönes zu posten. Im Moment kämpfe ich ein bisschen damit. Wenn ich an Amy denke, scheint nichts anderes wichtig zu sein. Möge die Macht des Pelotons mit ihr sein.»
Auch Top-Strassenprofis drückten ihre Unterstützung für die holländische Sprinterin aus, darunter Mark Cavendish, Filippo Ganna, Elia Viviani und Elisa Balsamo. (SID/cef)