Den Blumenstrauss für den Sieg des Eintagerennens in Vargarda (Schweden) hat Rad-Star Marianne Vos (35) bereits bekommen, da schaltet sich die Renn-Jury ein. Diese kommt zum Schluss: Die Olympiasiegerin wird nachträglich disqualifiziert.
Grund dafür ist die sogenannte «Puppy Paws»-Haltung. Bei dieser lassen die Profis die Lenker los und stützen sich mit den Unterarmen in der Mitte der Lenkstange auf. Seit dem 1. April 2021 ist diese Position, bei welcher die Hände an Welpen-Pfoten (engl.: Puppy Paws) erinnern, allerdings verboten. Eine Regeländerung, die in der Rad-Welt auf grosses Unverständnis stiess. «Jetzt wird es lächerlich», schrieb etwa der Deutsche Rick Zabel (28) auf Instagram.
«Moment der Unachtsamkeit»
Für nur gerade fünf Sekunden nimmt die Holländerin im Rennen diese Position ein, weshalb ihr im Nachhinein der Sieg aberkannt wird. Auf Instagram bedankt sich die diesjährige Tour-de-France-Siegerin beim Team für den Effort und entschuldigt sich sogleich für ihr Vergehen: «Ich entschuldige mich für den Moment der Unachtsamkeit, in welchem ich meine Arme auf der Lenkstange abstützte, was schliesslich zu meiner Disqualifikation führte.»
Den Sieg erbt Audrey Cordon-Ragot (32) vom Team Trek-Segafredo. Die Französin freut sich über den unverhofften Sieg, ihre Gefühle sind jedoch zweigeteilt. «Ich bin extrem glücklich über das Rennen, das ich zeigte», wird sie auf der Webseite ihres Teams zitiert. «Auf der anderen Seite ist es eine komische Situation. Ich war glücklich mit dem zweiten Platz und wusste, dass ich von der momentan stärksten Fahrerin bezwungen wurde.»
Plötzlich sei dann die Nachricht gekommen, dass sie nun doch gewonnen habe. Sie zollt danach der dreifachen Weltmeisterin Respekt: «Hut ab vor Marianne, weil sie die erste war, die eingesehen hat, dass Regeln Regeln sind und sie die Bestrafung akzeptiert hat.» (che)