Autsch, das tut weh. An der WM vor einer Woche düpierte Nino Schurter in der zweitletzten Kurve Mathias Flückiger und schnappte ihm Gold weg. Beim Heim-Weltcup in Lenzerheide quetscht sich Schurter erneut innen durch, lässt Flückiger stehen und holt sich den zweiten Platz.
Bitter: Dieser hätte Flückiger gereicht, um den Sieg im Gesamtweltcup zu sichern. Jetzt muss der Berner weiter bibbern. Beim Weltcup-Finale in Snowshoe (19. September) hat er aber beste Chancen, seine starke Saison doch noch zu krönen. Er führt über 200 Punkte vor dem Tschechen Ondrej Cink.
Die Schweizer Siegesparty in Lenzerheide crasht Victor Koretzky. Der Franzose stand an der WM noch hinter den beiden Schweizern auf dem Bronze-Platz. Nun setzt er die entscheidende Attacke eine halbe Runde vor Schluss und lässt Schurter und Flückiger stehen.
Defekt stoppt Sina Frei
Bitter endet der Tag auch für Sina Frei. Die Zürcherin holte zuletzt Olympia-Silber, dann WM-Gold im Short Race und WM-Bronze im Cross Country. Die 24-Jährige stürmt an die Weltspitze.
Nun war die nur 1,51 Meter grosse Mountainbikerin auch beim Heim-Weltcup in Lenzerheide unterwegs zu Grossem. Frei ist souverän auf dem dritten Platz unterwegs. Der erste Podestplatz im Weltcup ist zum Greifen nah.
Doch dann in der letzten Runde passierts. Frei erleidet einen Defekt. Das Rad muss gewechselt werden und Frei muss tatenlos zuschauen, wie Jenny Rissveds (Sd) und Loana Lecomte (Fr) an ihr vorbeiziehen.
Gegnerin tröstet Frei im Ziel
Frei rettet den fünften Rang ins Ziel. Auf dem Podest jubeln aber Weltmeisterin Evie Richards (Gb), Rebecca McConnell (Aus) und Rissveds, die Frei im Ziel tröstend in die Arme nimmt.
Bei Frei fliessen die Tränen. Die grosse Schweizer Zukunftshoffnung kann es nicht fassen. «Es ist sicher extrem schade. So habe ich mir das nicht vorgestellt und ich bin recht enttäuscht», sagt Frei gegenüber «SRF». Eine Vorstellung, was genau zum Defekt geführt hat, habe sie nicht. «Es wäre fast zu schön gewesen, vor Heimpublikum mein bestes Weltcup-Resultat einzufahren. Das hätte mir mega viel bedeutet. Jetzt muss ich halt noch ein bisschen warten.»
Zweitbeste Schweizerin hinter Frei wird Alessandra Keller auf dem 7. Platz, Linda Indergand wird 9. Olympiasiegerin Jolanda Neff kommt nicht über den 25. Platz hinaus.
Die grosse Triumphatorin ist neben Richards aber Loana Lecomte. Die Französin sichert sich mit einem vierten Platz den Sieg im Gesamtweltcup. (sme)