Wie lange trägt Stefan Küng (29) noch das gelbe Leadertrikot? In Nottwil wehrt er sich erfolgreich gegen die Angriffe des Superduos Remco Evenepoel (23) und Wout van Aert (28). Die Belgier kämpfen sogar bei den Zwischensprints um jede Sekunde, stürzen Küng aber nicht vom Thron.
Noch nicht? Der Schlussanstieg nach Villars-sur-Ollon VD am Dienstag bietet viel Raum für Attacken – er ist 9,7 km lang und hat Spitzen von 10,3 Prozent. Eine Kontrolle der Gegner ist für Küng kaum möglich. «Dazu sind die Beine am Berg nicht so gut wie letztes Jahr», so Küng. Damals wurde er Gesamt-Fünfter.
«Ich musste leiden»
Im Gesamtklassement ruhen die Schweizer Hoffnungen auf Gino Mäder (26). Bloss: Dieser scheint vom Pech verfolgt zu sein. Nach seiner Corona-Erkranung vor dem Giro stürzt er nun 30 Kilometer vor dem Ziel bei einer Massenkarambolage. «Ich habe gemerkt, dass etwas passieren würde – dann ist es passiert. Ich musste ich leiden.»
Mäder erreicht das Ziel im Feld. Sein Trikot ist an Schulter und Hüfte zerfetzt, der linke Ellbogen blutet. «Die Schmerzen kommen noch, das wird keine angenehme Nacht. Aber es ist nichts gebrochen, also kein Drama.»