Seit Jahren gilt Paris-Roubaix mit seinen langen Abschnitten über Kopfsteinpflaster zu den berüchtigtsten Eintagesrennen im Radsport. Doch zwischen den Steinen wächst das ganze Jahr über Gras und die Instandhaltung der Wege gestaltet sich, gerade am Wald von Arenberg, als mühsam. Deshalb greifen die Organisatoren für die 120. Austragung nun zu tierischer Hilfe: Rund 40 Ziegen und Schafe weiden auf dem Pflaster.
«Während Covid haben wir festgestellt, dass das Gras im Wald von Arenberg sehr schnell nachwächst – also haben wir gesagt, dass wir eine Lösung finden müssen. Warum nicht auf ökologische Weise?», sagt Thierry Gouvenou (53), der Renndesigner des Organisators «Amaury Sport Organisation» gegenüber «Cycling Week».
Andere Methoden blieben erfolglos
Weil durch den Wald von Arenberg keine Autos durchfahren, sind die Kopfsteine stets bewachsen. «Wir wollten den Wald von Arenberg einen Monat vor dem Rennen für den Einbahnverkehr freigeben, aber die Stadtverwaltung hat sich geweigert», gibt Paris–Roubaix-Präsident François Doulcier zu Protokoll.
Andere Methoden hätten in der Vergangenheit nicht zu den erhofften Ergebnissen geführt: «Wir haben es bereits mit dem Fegen, dem Abbrennen des Grases und dem Schleppen einer riesigen Bürste hinter einem Traktor versucht», so Gouvenou. Nun also die Ziegen und Schafe. Die Tiere werden seit Februar jeden Tag auf die Strecke gebracht.
Bis am Sonntag sollte alles Gras gefressen sein. Dann rasen die Frauen und Männer wieder über die Pflastersteine. (bjl)