Gesamtweltcupsieger, Olympia-Silber und Vize-Weltmeister. Eigentlich hat Mathias Flückiger allen Grund voller Stolz und Zufriedenheit aufs abgelaufene Jahr zurückzublicken. Doch der 33-Jährige will alles gewinnen – besonders die WM. Umso schmerzhafter war der knappe zweite Platz, als ihn Nino Schurter (35) in der zweitletzten Kurve mit einem harten aber genialen Manöver den Titel abjagte.
Er sehe sich als Nummer eins der Schweiz, sagte er damals vor der Saison. Am Ende wurde er gar zum Führenden der Weltrangliste. Insgesamt wertet er seine Saison als Erfolg – besonders seine Entwicklung. «Was mich aber Energie gekostet hat, war sicher die WM. Da hat die Enttäuschung mitgeschwungen», so Flückiger bei einem Medientermin.
«Mittlerweile abgehakt»
Für seine Attacke nach dem Rennen hat er sich längst entschuldigt. Zwischen ihm und Schurter sei auch alles wieder in Ordnung. «Ich habe das mittlerweile abgehakt. Das haben wir beide.» Solche Situationen würden in einem Sport wie Mountainbike nun mal entstehen, da hier Mann gegen Mann gefahren wird.
Gross darüber geredet habe er mit dem Bündner auch nicht müssen. «Wir haben eine gute Stimmung und wenn wir im Sommer mit der Nati zusammen im Engadin sind, können wir gut zusammen trainieren.»
Flückiger ein gefragter Mann
Neu war für Flückiger der vermehrte Rummel um seine Person. Auftritte, Medien- und Sponsoren-Termine haben seine Saison noch verlängert. Die Pause, um abzuschalten? Zu kurz. «Darum hat es länger gebraucht, bis ich wieder in Fahrt gekommen bin. Das hat mich sehr lang begleitet.» Sein Blick richtet sich nun nach vorne. Die neue Saison hat wieder begonnen, bei den Vordersten fährt er allerdings noch nicht mit.
Platz 14 beim Saisonauftakt in Petropolis macht ihm jedoch noch eher wenig aus. «Logisch wäre ich gerne beim ersten Weltcup richtig bereit gewesen. Das Wichtige ist aber, wie ich die Saison bis zur WM gestalten kann.»
Die findet Ende August findet im französischen Les Gets statt und was noch nicht ist, soll dieses Jahr werden: das Regenbogen-Trikot und die Goldmedaille. Doch nach seinem Tour-de-Romandie-Abstecher steht zunächst der nächste Weltcup in Albstadt (De) an.