Ex-Radrennfahrer Jan Ullrich (44), ein grosser deutscher Sportheld, ist ganz unten. Am Freitag wurde er auf Mallorca festgenommen, am Samstag einem Richter vorgeführt. Er muss sich wegen Einbruch, schwerwiegender Drohungen und Aggressionen verantworten. Inzwischen ist er wieder frei, hat aber Kontakt- und Annäherungsverbot gegenüber seinem Nachbarn, dem Schauspieler Til Schweiger.
Die Villen der beiden Deutschen liegen in der Ortschaft Establiments auf Mallorca direkt nebeneinander. Die «Bild» berichtet, dass Ullrich am Freitag unerlaubt auf Schweigers Grundstück gekommen sei und dort einen Freund des Schauspielers bedroht hat. Darauf rief Schweiger die Polizei und erstattete Anzeige.
«Bild» war vor Ort, als Ullrich wieder freigelassen wurde. Der Radstar wollte aber nicht reden, sagte nur «Lasst mich mal alle in Ruhe. Ich will jetzt nach Hause.» Ausgepackt hat dafür Schweiger, sichtlich angesäuert über Ullrich. «Er kam übers Tor, was wir nicht gesehen haben, weil wir im Poolhäuschen ein Musikvideo angesehen haben», erzählt er den Bild-Reportern, «er ging sofort mit einem Besenstil auf einen Freund von mir los. Ich habe die Polizei gerufen. Die kam dann auch, hat ihn in Handschellen abgeführt. Die Polizei war fünf Stunden hier, wir haben alles hundertmal erzählt und dann waren wir noch mal sechs Stunden auf der Wache.»
Amphetamine, ADHS, Bier um 6 Uhr
Vor zwei Jahren sei Ullrich nebenan eingezogen. Die Beziehung sei sehr eng und gut gewesen, fast schon familiär. Doch dann habe sich Ullrich verändert, habe begonnen, Drogen zu nehmen. Schweiger wird Zeuge von Ullrichs fatalem Absturz. «Jan schläft maximal zwei Stunden pro Tag. Er nimmt massiv Amphetamine. Er sagt, er habe ADHS, und deshalb muss er sie nehmen. Er hat auch morgens um sechs Uhr angefangen Bier zu trinken. Er hat zwar wohl auch ein halbes Jahr lang gar nichts getrunken. Aber dann hat er wieder angefangen.»
Es habe immer wieder Vorfälle gegeben. «Einmal hat er meine Haare gepackt. Einmal hat er mich an der Stuhllehne zurückgerissen. Es war immer ganz kurz davor, dass es eine Schlägerei gibt.» Er hat mich aufgefordert: Schlag mich, schlag mich. Ich: Ich schlag keine Freunde, habe ich noch nie gemacht, werde ich auch nicht mit anfangen.»
Frau Sara zog die Reissleine
Doch die Freunde werden immer weniger, und Ullrichs Ruf immer schlechter. Auch seine Frau Sara zog an Ostern die Reissleine, floh zu ihrer Mutter ins Allgäu. Die drei gemeinsamen Kinder hat sie mitgenommen, was Ullrich endgültig die Beine wegzog.
Vielleicht sei an dem, was passiert sei, auch etwas Gutes dran, hofft Till Schweiger. «Ich bin davon überzeugt. Das einzige, was Jan helfen kann, ist, dass er zusammenbricht, so dass er dabei nicht stirbt, aber eingewiesen wird und einen Entzug macht. Ich wünsche mir, dass er in einen Entzug geht und zu dem Menschen zurückkehrt, der er eigentlich ist. Nämlich ein herzensguter, liebenswerter, grosszügiger Mensch, der seine Kinder abgöttisch liebt und seine Frau eigentlich auch.»
Und am Ende schlägt der Schauspieler versöhnliche Töne an: «Ich bin der Erste, der ihm die Hand reicht, wenn er wieder sauber ist.»