«Im Radsport wird in letzter Zeit nach Spektakel gesucht, er muss ja attraktiv bleiben. Für mich ist die Abfahrt nach Andermatt am Limit.» Das sagt Fabian Lienhard über das Zeitfahren von Disentis-Sedrun GR über den Oberalppass hinab nach Andermatt UR. Auf den 23,2 Kilometern sind somit nicht nur gute Beine, sondern auch fahrerisches Können gefragt. Auf der Abfahrt werden Tempi bis zu 100 km/h erreicht.
Glänzend aufgelegt ist an diesem Samstag Gino Mäder. Eigentlich wollte er ein Wörtchen im Gesamtklassement mitreden, schon nach der dritten Etappe sah er ein: «Das ist vorbei!» In Andermatt stellt der Schweizer, der jüngst eine Giro-Etappe gewann, mit 36:56 Minuten eine neue Bestzeit auf, trotz Linienproblemen auf der rasanten Abfahrt.
Abgelöst auf dem Leaderthron wird Mäder erst gegen Ende des Rennens von Rigoberto Uran. Der Kolumbianer krallt sich überlegen vor dem Franzosen Julian Alaphilippe (40 Sek. zurück) den Tagessieg. Mäder (54 Sek. zurück) schaffts als Dritter aufs Podest. Europameister Stefan Küng wird Zehnter mit 1:05 Minuten Rückstand.
Im Gesamtklassement liegt Richard Carapaz (Tages-4.) aus Ecuador weiterhin in Führung. Uran ist neu Zweiter mit 17 Sekunden Rückstand, Alaphilippe folgt als Dritter (39 Sek. zurück).
Die Entscheidung fällt am Sonntag auf der achten und letzten Etappe mit Start und Ziel in Andermatt (160 Kilometer, 3'560 Höhenmeter). Es geht über den Oberalp-, Lukmanier- und Gotthardpass. (yap)