Mit einem grossen Vorsprung kommt Marcel Hug in Paris ins Ziel und gewinnt sensationell Gold im Marathon. Für den Schweizer ist es nach Rio de Janeiro 2016 und Tokio 2020 die dritte Marathon-Goldmedaille an den Paralympics.
In Paris hatte er seine umfangreiche Medaillensammlung, die nunmehr 16 paralympische Plaketten umfasst, zuvor mit Silber über 5000 m und 1500 m und Bronze über 800 m erweitert.
Die erste Hälfte des Rennens absolvierte Hug an der Spitze mit Jin Hua im Schlepptau. Dann aber vermag auch der Chinese, Paralympic-Sieger über 1500 m und 800 m, dem Mann mit dem silbernen Helm nicht mehr zu folgen. Nach 30 Kilometern beträgt Hugs Marge 2 Minuten und 20 Sekunden, seine siebte paralympische Goldmedaille sichert er sich mit über dreieinhalb Minuten Vorsprung.
«Meine Taktik ging auf. Ich bin jetzt aber physisch und mental erschöpft, es war ein sehr anstrengendes Rennen. Ich habe mein Ziel erreicht und spüre eine grosse Dankbarkeit gegenüber allen, die mir geholfen haben», sagt der Thurgauer im Siegerinterview bei SRF nach dem Rennen.
Auch Debrunner mit Gold
Die Leichtathletik-Königin der Paralympics in Paris sorgt für einen goldenen Abschluss. Catherine Debrunner wird auch im Marathon ihrer Favoritenrolle gerecht.
Nach Gold auf der Bahn über 5000 m, 1500 m, 800 m und 400 m ist die 29-jährige Ostschweizerin auch bei ihrer paralympischen Premiere über die historische Distanz nicht zu schlagen.
Die Dominatorin sorgt früh für klare Verhältnisse. Sie schlägt auf den ersten Metern ein Tempo an, dem ihre Konkurrentinnen nicht gewachsen sind. Sie zieht schnell weg und fährt ein einsames Rennen an der Spitze. Die erste Hälfte des Pensums bringt sie zwei Minuten schneller als die Nächstbesten hinter sich, im Ziel trifft sie mit über vier Minuten Vorsprung ein.
«Ich bin unglaublich erschöpft. Ich habe noch nie eine solche Grenzerfahrung gemacht. Mir ist schlecht und schwindlig», sagt eine erschöpfte Debrunner nach dem Rennen. Die Siegerin kritisiert nach dem Rennen die Strecke: «Ich ging noch nie so über mein Limit. Die fünf Kilometer Pflastersteine sind extrem grenzwertig und fragwürdig für uns Rollstuhlfahrerinnen. Ich hoffe, alle sind ins Ziel gekommen.»