Er ist der Mann, der trotz seines verhängnisvollen Skiliftunfalls als sechsjähriges Kind nie seine Schneesport-Leidenschaft verlor. Und nun ist Aron Fahrni (24) der Mann, der Snowboard-Weltmeister ist.
Der Berner aus Oberthal mit dem handicapierten linken Arm flitzt an der Para-Snowboard-WM im spanischen La Molina zu WM-Gold. Fahrni gewinnt den Final in der Disziplin Dual Banked Slalom, das ist ein Parallelrennen mit Steilwandkurven, in einem Hunderstelkrimi 0,01 Sekunden vor Mike Minor (USA).
«Es war ein Fotofinish vom Feinsten. Wir hatten zum Schluss beide erst das Gefühl, dass er gewonnen hat, und ich habe ihm schon gratuliert», sagt Fahrni bei Swiss Paralympic. Doch es ist ein Schweizer Gold-Coup. Und Fahrni holte bereits am Samstag im Boardercross Silber.
Fahrni ist erst letzten Winter eingestiegen
Es ist die zweite WM-Teilnahme des Berners. Letztes Jahr blieb er als Neuling in Lillehammer noch ohne Podestplatz. Diesmal reist er als historischer Weltmeister zurück, denn einen Schweizer WM-Titel gab es im Para-Snowboard noch nie.
Dabei steht Fahrni erst am Anfang seiner Karriere. Als ihn Nationaltrainer Silvan Hofer in einem J+S-Kurs als möglichen Weltcup-Fahrer entdeckt, ruft er erst ein Jahr darauf Hofer an und meldet sein Interesse an.
Als es Fahrni dann in einem Trainingscamp des Behindertensport-Dachverbands PluSport gefällt, startet er letzten Winter die Karriere und qualifiziert sich beinahe bereits für die Paralympics in Peking.
Nun folgt für den Bachelor-Absolventen der Uni Bern (Sportwissenschaft) ab April die Spitzensport-RS und die vorläufige volle Konzentration auf den Snowboard-Sport.
Bei den Frauen kam im Dual Banked Slalom nach dem Boardercross-Silber von Romy Tschopp keine weitere Medaille dazu, die Baselbieterin landet auf Rang 4.