«Krieg ist gut für Para-Sport»
Aussage eines TV-Experten schockiert Sport-Welt

In Schweden sorgt eine Aussage des Experten Aron Anderson für einen Skandal. Er meint, dass Krieg gut für den Behindertensport sei.
Publiziert: 10.03.2022 um 11:43 Uhr
1/5
Krieg sei gut für den Behindertensport. Denn er schaffe viele Behinderungen, meint Aron Anderson.
Foto: Instagram

In Schweden sorgt derzeit eine Aussage von Aron Anderson (34) für mächtig Wirbel. Als er im öffentlich-rechtlichen TV-Sender SVT zu den Paralympischen Winterspielen in Peking über den Krieg in der Ukraine spricht, schockiert er die Zuschauer: «Krieg ist gut für die Rekrutierung von Athleten, weil er viele Behinderungen schafft.»

Eine unfassbare Aussage! Es dauert daher nicht lange und in den Sozialen Medien hagelt es lautstarke Kritik: «Das ist so furchtbar krank und extrem unangemessen», «das gehört zu den geschmacklosesten Aussagen, die ich je gehört habe» und «entschuldige dich sofort bei der ganzen Behindertenbewegung». Das ist nur eine Auswahl der zahlreichen gehässigen Kommentaren.

«Krieg ist schrecklich»

Anderson, der selber im Rollstuhl sitzt, meint, dass seine Worte aus dem Kontext gerissen worden sind. «Ich kann verstehen, dass sich die Leute darüber ärgern. Doch ich glaube, dass sie es nicht getan hätten, wenn sie sich die ganze Argumentation angehört hätten.» Denn sein Zitat stamme aus einem anderthalb Stunden langen Dialog, verteidigt er sich.

«Natürlich finde ich Krieg nicht gut. Es ist schrecklich», betont Anderson. Er führt weiter aus, dass der Krieg leider immer wieder zu Verletzungen und Behinderungen führe. Dabei nennt er ein Beispiel aus den USA. Die amerikanische Delegation in Peking bestehe aktuell zu 18 Prozent aus Kriegsveteranen.

Anderson selbst ist seit seinem neunten Lebensjahr auf einen Rollstuhl angewiesen, als ihn Krebs im Kreuzbein befiel. Seither ist er querschnittgelähmt. Als Behindertensportler nahm er an vier Paralympics in den Sportarten Segeln, Leichtathletik und Schlittenhockey teil. (cef)

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?