Gigantischer Auftritt von Marcel Hug in Tokio. Nach Gold über 5000 m triumphiert der 35-jährige Rollstuhl-Sportler auch über 1500 m. Und wie – der «Swiss Silver Bullet» siegt in der Kategorie T54 mit neuem Weltrekord.
Hug setzt sich in 2:49,55 Minuten durch vor den beiden Thailändern Prawat Wahoram und Putharet Khongrak. Die Entscheidung zugunsten des Thurgauers fällt in der letzten Kurve, in der er alle abhängt.
Schon 10. Medaille für Hug
«Es fühlt sich unglaublich gut an. Ich hatte sicher viel Selbstvertrauen nach dem ersten Sieg. Und ich habe gemerkt, dass es superschnell ist. Es läuft einfach im Moment», sagt er im Interview mit SRF.
Ganz besonders macht für ihn dieser Sieg, weil es sich um die Königsdisziplin handelt. «Ich habe von Gold geträumt. Aber dass es dann mit Weltrekord gelingt, das übersteigt meine kühnsten Vorstellungen.»
Für Hug ist es bereits die 10. paralympische Medaille, die zweite in Tokio. Und er hat noch Chance auf mehr an diesen Paralympics. Auch über 800 Meter und im Marathon tritt Hug noch an. Unter Druck setzen lässt er sich deswegen nicht. «Ich habe bereits geliefert, jetzt schauen wir, was noch kommt.» Hug hat nun einen Ruhetag, ehe die Rennen über 800 m anstehen.
Medaillen-Ziel erreicht
Hugs Goldmedaille ist bereits die fünfte Medaille an den Paralympics, die dritte goldene. Das Ziel von 6 Medaillen ist somit in greifbarer Nähe und Manuela Schär lässt es am Dienstagnachmittag Tatsache werden. Nach Gold über 800 m und Silber über 5000 m holt sich die Luzernerin im 1500-m-Rennen erneut die Silbermedaille. Lange liegt die 36-Jährige auf Goldkurs, muss sich aber im Zielsprint der Chinesin Zhou Zhaogian geschlagen geben. Nichtsdestotrotz ist damit die Medaillen-Vorgabe bereits erfüllt.
Der Medaillenregen könnte aber noch weitergehen. Unter anderem wird Schär am Donnerstag über 400 m und zum Abschluss der Paralympics im Marathon an den Start gehen. Auch Marcel Hug kann für weiteres Edelmetall sorgen, nämlich über 800 m und ebenfalls im Marathon. Übrigens: Je ein Diplom gibt es im Para-Cycling für den 63-jährigen Heinz Frei (7.) und Sandra Stöckli (8.). (sme/che)