Die Olympischen Spiele von Tokio hallen auch Wochen nach der Schlussfeier nach. Immer mehr Medaillengewinner entdecken mysteriöse Flecken auf ihren Auszeichnungen. Die chinesische Olympiasiegerin Zhu Xueying (23) zum Beispiel – aber auch die Schweizer Mountainbike-Olympiasiegerin Jolanda Neff. «Ich war mega schockiert», sagt Neff.
Doch nicht nur bei den Goldmedaillen gibts Probleme. Auch die Bronzemedaille von Schwimmer Jérémy Desplanches (27) weist Abnützungserscheinungen auf. «Meine Bronzemedaille hat einige Gebrauchsspuren.»
Das Tokio-OK gibt Auskunft
Die Kratzer und Flecken auf seiner Trophäe nimmt der Lagen-Spezialist locker: «Ich sehe diese Abnutzungsspuren nicht als Makel oder Problem an, denn die Flecken sind da, weil viele Leute mit mir diese Medaille gefeiert haben.»
Das Tokio-OK versucht Licht ins Dunkel zu bringen. «Es scheint sich nicht um die Vergoldung zu handeln, die sich abgelöst hat», heisst es auf Blick-Anfrage. «Es handelt sich um eine Schutzschicht, die auf die Oberfläche der Medaille aufgetragen wurde, um zu verhindern, dass sich kleine Kratzer, Dellen, Schmutz und Flecken bilden, die nun abblättert.»
Wohl kein Medaillen-Ersatz
Ein Fehler in der Produktion? Nein, sagt das Organisationskomitee: «Aufgrund der Eigenschaften des Materials ist diese Schutzschicht nicht dazu bestimmt, dauerhaft auf der Oberfläche der Medaille zu haften. Ihre Entfernung wird die Medaille selbst nicht beeinträchtigen.»
Die Chancen auf Ersatz stehen für Neff und Desplanches schlecht. Der Europameister von 2018 über 200 Meter Lagen nimmts gelassen: «Ich geniesse es einfach, eine olympische Medaille in den Händen zu halten.»