Küng kann im Interview bereits wieder lachen
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Trotz verpassten Medaillen:Küng kann im Interview bereits wieder lachen

Stefan Küng hadert im Olympia-Zeitfahren mit 4. Platz
«Es kommen immer wieder andere, die mich schlagen»

Leder statt Edelmetall: Stefan Küng fährt ein starkes Zeitfahren, muss aber mit Platz 4 leben. Sein Rückstand auf Bronze und Silber ist äusserst gering.
Publiziert: 28.07.2021 um 08:41 Uhr
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Aktualisiert: 28.07.2021 um 11:36 Uhr
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Das darf doch nicht wahr sein! Stefan Küng schrammt im Olympia-Zeitfahren ganz knapp an einer Medaille vorbei.
Foto: keystone-sda.ch
Mathias Germann

Wie bitter ist das denn? Stefan Küng (27) kämpft wie verrückt, leidet, ist schnell unterwegs – aber zu wenig schnell für eine Medaille! Der Thurgauer wird im Zeitfahren Vierter. Sein Rückstand auf Bronze: Lumpige vier Zehntel. «Das ist halt der Sport, es gehört dazu. Vier Zehntel findet man überall, es ist eigentlich nichts. Es ist alles so eng – und das nach fast einer Stunde Fahrt.» , sagt Küng ins SRF-Mikrofon. Und auch auf Silber fehlt wenig – drei Sekunden. Küng, der tragische Held von Tokio!

Olympiasieger wird Primoz Roglic. Der Slowene ist auf den 44,2 Kilometern überragend, fährt als einziger ein Stundenmittel von über 48 km/h. Im Ziel ist Roglic gut eine Minute schneller als Tom Dumoulin (Ho), Bronze geht an den Australier Rohan Dennis. Küng zeigt sich von dieser Konstellation überrascht: «Roglic und Dumoulin hatte ich nicht zuoberst auf dem Zettel, sondern rechnete eher mit Van Aert und Asgreen. Es kommen immer wieder andere, die mich schlagen.»

Und eben: Für Küng gibts nur Leder. «Man investiert alles, feilt am Material rum, versucht, alles rauszuholen. Und dann sowas – da fragt man sich schon. Es ist, so wie es ist.» Wie schon Nino Schurter im Mountainbike muss auch er mit dem brutalsten aller Resultate leben. Wie er dies verarbeiten wird? Es dürfte eine Weile dauern.

Küng muss sich nichts vorwerfen

Immerhin: Im Gegensatz zum letzten Zeitfahren bei der Tour de France, wo Küng ebenfalls Vierter wurde, stimmt diesmal seine Pacing-Strategie. Er teilt sich das Rennen bei grosser Hitze gut ein, überpowert nicht mehr. Vorwerfen muss sich der Thurgauer nichts. «Ich habe ein Top-Leistung abgeliefert, sie war medaillenwürdig, das kann man sagen. Es ist hart.» Bloss: Ein Trost ist das natürlich nicht.

Noch bleiben Küng in dieser Saison zwei grosse Ziele: Die WM und Paris-Roubaix. Beide Highlights steigen im Herbst. «Ich gebe nicht auf. Warum auch? Ich bin seit einem Jahr auf konstant hohem Niveau. Nun dauert es nur noch drei Jahre bis zu den nächsten Olympischen Spiele (schmunzelt).» Zuerst muss Küng aber den Tokio-Tiefschlag verdauen!

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