«Ich gehe hin, um zu gewinnen!»
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Medaillen-Hoffnung Quirici:«Ich gehe hin, um zu gewinnen!»

Karateka Quirici ist abgehärtet
Für ihren Goldtraum musste sie durch die Hölle

Eigentlich war Elena Quirici (27) schon für Tokio qualifiziert. Dann kam Corona und warf alles zu Boden. Doch die Schweizer Karateka stand auf, blieb dran und kämpft nun für Gold.
Publiziert: 05.08.2021 um 16:25 Uhr
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Aktualisiert: 05.08.2021 um 16:49 Uhr
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Auf in den Kampf: Elena Quirici trainiert mit ihrem Freund Raoul für Olympia.
Foto: keystone-sda.ch
Mathias German und Sebastian Rieder aus Tokio

Der erste Anblick von Elena Quirici lässt nicht darauf schliessen, dass diese Frau hart zuschlagen kann. Das macht auch sie auch nur im Wettkampf, privat musste sie ihre Kampfkraft privat noch nie unter Beweis stellen. «Einmal lief mir ein 100-Kilo-Brocken nach. Ich war kurz vorher aus dem Bus gestiegen und er auch. Ich merkte, dass er mir folgte. Doch dann drehte ich mich um und rief Hey! Da rannte er davon.»

Zum Schreien waren allerdings der Ausbruch der Corona-Pandemie – und sportlichen Folgen für Quirici. Es war grösste Kampf ihres Lebens. Und das, obwohl das Olympia-Abenteuer erst jetzt so richtig losgeht. «Stimmt», sagt sie und muss lachen. «In den letzten 15 Monate musste ich viel durchmachen – physisch, aber auch emotional.» Tatsächlich hatte Quirici den wohl steinigsten Weg aller Schweizer Olympioniken. «Es gab viele Hochs und Tiefs.»

Wegen der Verschiebung auf 2021 musste die Karateka von Null starten und sich noch einmal qualifizieren. Im Sommer 2020 waren ihre vielen Weltranglistenpunkte von einem auf den anderen Tag nichts mehr Wert. «Ich hatte so viel investiert und sogar meinen Büro-Job aufgegeben, um mich auf Tokio vorzubereiten. Die Verschiebung tat bereits weh. Der Entscheid vom IOC war dann ein Schlag ins Gesicht.»

Der Entscheid des IOC macht mich traurig

Verdauen konnte Quirici ihn nicht. Zumindest nicht sofort – wegen Corona durfte sie monatelang nicht trainieren, es gab keine Wettkämpfe, nichts. Selbst später, als Outdoor-Sportler bereits wieder Gas gaben, musste sich die Schweizer Tatami-Königin gedulden. «Aber ich blieb dran, gab nie auf», so Quirici.

Das zahlte sich aus. Beim letztmöglichen Wettkampf in Paris holte sich Quirici ihr Ticket für Olympia. Ausgerechnet in Paris, 2024 die nächsten Sommerspiele stattfinden, aber ihre Sport dann nicht mehr dabei ist. «Es macht mich traurig, dass der Sport nicht in der olympischen Welt bleiben kann – auch für die nächsten Generationen, die den Traum nicht leben können, wie ich jetzt.»

Zum ersten Mal in der Business Class

Damit der Traum in ihrer Kategorie ab 61 kg nicht zum Albtraum wird, wünscht sie Quirici nichts weniger als die Goldmedaille. Der Weg führt über die Gruppe in ein K.o.-System – dabei sind die zehn besten Frauen der Welt. «Ich will Gold gewinnen, sonst hätte ich ja gar nicht kommen müssen», sagt Quirici selbstsicher. «Ich weiss, was ich kann, bin gut in Form und fühle mich super.»

Im Gegensatz zu ihrer langen Leidenszeit bis Olympia, war die zumindest die lange Anreise völlig stressfrei. Dank der Organisation von Swiss Olympic durfte sie den zwölfstündigen Flug nach Tokio in der Business Class verbringen – zum ersten Mal in ihrem Leben. Das war sehr luxuriös und extrem erholsam», sagt Quirici und schwärmt vom Komfort, «Es war mega schön, die Beine ausstrecken – optimal für eine Athletin».

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Nina Christen eröffnete die Schweizer Medaillenhatz in Tokio am 24. Juli 2021: Bronze im Schiessen (Luftgewehr 10 m).
Foto: keystone-sda.ch
Olympische Sommerspiele in Tokio

Die 32. Olympischen Sommerspiele finden vom 23. Juli bis 8. August 2021 in der japanischen Hauptstadt Tokio statt. Alle Infos zur Eröffnung, Übertragung, Wettkampfterminen, Disziplinen, Neuerungen, Austragungsstätten und Maskottchen erfahren Sie in der grossen Übersicht.

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