Alex Wilson verpasst wegen positiver Dopingprobe Olympia
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Nächster Leichtathletik-Knall:Alex Wilson verpasst wegen positiver Dopingprobe Olympia

Fleischberge zum Zmittag und Znacht
Wurde dieses jamaikanische Mega-Menü Alex Wilson zum Verhängnis?

Alex Wilson erklärt seine positive Doping-Probe mit kontaminiertem Fleisch. Er habe in einem Restaurant in Las Vegas Ochsenschwanz und Rindsburger reingeschaufelt.
Publiziert: 28.07.2021 um 13:16 Uhr
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Aktualisiert: 28.07.2021 um 16:37 Uhr
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Er gibt an, in einem japanischen Restaurant regelrecht Fleischberge konsumiert zu haben. «Ein Pfund Rind (‹Ochsenschwanz›) zum Mittagessen und sechs Burger-Patties zum Abendessen.»
Foto: keystone-sda.ch
Emanuel Gisi, Tokio

Der fünfte Olympia-Wettkampftag wird von einem prominenten Schweizer Dopingfall erschüttert: Rekordsprinter Alex Wilson (30) verpasst die Spiele in Tokio, weil er in einer Dopingkontrolle hängengeblieben ist. In einer Urinprobe vom März wurde das anabole Steroid Trenbolon festgestellt.

Nachdem eine provisorische Sperre von der Doping-Disziplinarkammer von Swiss Olympic zunächst aufgehoben worden war, machte die Ad-Hoc-Kammer des Internationalen Sportgerichtshofes CAS diesen Entscheid wieder rückgängig. Konsequenz: Wilson verpasst Olympia.

Das meint Blick zum Doping-Fall Alex Wilson
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«Naivität ist bedenklich»:Das meint Blick zum Doping-Fall Alex Wilson

Ein Pfund Rind und sechs Burger

Im CAS-Schiedsspruch wird nun klar, wie der Schweizer der Disziplinarkammer die verbotene Substanz in seinem Körper erklärt hatte: mit kontaminiertem Fleisch, das er in Las Vegas gegessen hatte. In manchen Ländern, darunter in den USA, dürfen Fleischproduzenten ihren Tieren Hormone wie Clenbuterol oder Trenbolon verabreichen, um das Wachstum zu beschleunigen.

Trenbolon - das Steroid aus Untergrundlabors

Trenbolon ist ein anabol androgenes Steroid aus der Gruppe der Anabolika. Während es in der Humanmedizin heute keine Bedeutung mehr hat, wird es zur Rinderzucht in Nordamerika noch verwendet. Es ist auch beliebt zu Dopingzwecken. Dafür wird es in Untergrundlabors hergestellt, wie Wikipedia schreibt. Es dient dem Muskelaufbau und wird oft von Bodybuildern eingesetzt.

Trenbolon ist für diese Zwecke beliebt, weil es viel effizienter ist als etwa Testosteron, so ist die muskelfördernde Wirksamkeit 10- bis 15-mal stärker. Im Gegensatz zu Testosteron baut es «magere» Muskelmasse auf. Es setzt also weder Fett an noch lagert es Wasser ein. (sme)

Trenbolon ist ein anabol androgenes Steroid aus der Gruppe der Anabolika. Während es in der Humanmedizin heute keine Bedeutung mehr hat, wird es zur Rinderzucht in Nordamerika noch verwendet. Es ist auch beliebt zu Dopingzwecken. Dafür wird es in Untergrundlabors hergestellt, wie Wikipedia schreibt. Es dient dem Muskelaufbau und wird oft von Bodybuildern eingesetzt.

Trenbolon ist für diese Zwecke beliebt, weil es viel effizienter ist als etwa Testosteron, so ist die muskelfördernde Wirksamkeit 10- bis 15-mal stärker. Im Gegensatz zu Testosteron baut es «magere» Muskelmasse auf. Es setzt also weder Fett an noch lagert es Wasser ein. (sme)

Wilsons konkrete Aussage: Er habe am 11. und 12. März in einem jamaikanischen Grill-Restaurant jeweils «ein Pfund Rind (‹Ochsenschwanz›) zum Mittagessen und sechs Burger-Patties zum Abendessen» zu sich genommen. Als Beleg reicht er schriftliche Unterlagen und eine eidesstattliche Erklärung des Restaurantbesitzers ein, wie aus dem Schiedsspruch hervorgeht.

Kann Wilson seine Unschuld belegen?

Das spricht für einen gesunden Appetit. Aber reicht es auch, um die eigene Unschuld zu beweisen? Das wird nun das ordentliche Doping-Verfahren zeigen müssen.

Der Doping-Fall Wilson in der Chronologie
  • 15. März 21: Dopingprobe durch Antidoping Schweiz.
  • 08. April 21: Positiver Befund auf Trenbolon und Metaboliten gemäss Analyserapport.
  • 17. April 21: Mitteilung Analyseergebnis durch Labor an Antidoping Schweiz.
  • 28. April 21: Provisorische Sperre durch Antidoping Schweiz.
  • 18. Mai 21: Aussetzung der prov. Sperre durch die Disziplinarkammer.
  • 02. Juli 21: Definitive Aufhebung der prov. Sperre durch die Disziplinarkammer.
  • 05. Juli 21: Olympiaselektion von Alex Wilson durch Swiss Olympic.
  • 16. Juli 21: Antrag Antidoping Schweiz an die Disziplinarkammer auf Eröffnung eines ordentlichen Verfahrens (zur Behandlung der materiellen Aspekte des Falls).
  • 22. Juli 21: Rekurs von World Athletics an die ad hoc Kammer des CAS in Tokio gegen die Aufhebung der prov. Sperre.
  • 27. Juli 21: Entscheid der ad hoc Kammer des CAS in Tokio betreffend Wiedereinsetzung der provisorischen Sperre.
  • 15. März 21: Dopingprobe durch Antidoping Schweiz.
  • 08. April 21: Positiver Befund auf Trenbolon und Metaboliten gemäss Analyserapport.
  • 17. April 21: Mitteilung Analyseergebnis durch Labor an Antidoping Schweiz.
  • 28. April 21: Provisorische Sperre durch Antidoping Schweiz.
  • 18. Mai 21: Aussetzung der prov. Sperre durch die Disziplinarkammer.
  • 02. Juli 21: Definitive Aufhebung der prov. Sperre durch die Disziplinarkammer.
  • 05. Juli 21: Olympiaselektion von Alex Wilson durch Swiss Olympic.
  • 16. Juli 21: Antrag Antidoping Schweiz an die Disziplinarkammer auf Eröffnung eines ordentlichen Verfahrens (zur Behandlung der materiellen Aspekte des Falls).
  • 22. Juli 21: Rekurs von World Athletics an die ad hoc Kammer des CAS in Tokio gegen die Aufhebung der prov. Sperre.
  • 27. Juli 21: Entscheid der ad hoc Kammer des CAS in Tokio betreffend Wiedereinsetzung der provisorischen Sperre.

Wilsons Aussage vor der Disziplinarkommission: Er habe nie gedopt und würde nie dopen. Der Basler weist darüber hinaus auch auf drei Fälle hin, in denen Athleten nach Sperren wegen Trenbolon-Spuren im Körper wieder rehabilitiert wurden, nachdem in langwierigen Verfahren nachgewiesen werden konnte, dass sie kontaminiertes Fleisch gegessen hatten.

Manche Labors hätten nichts gemerkt

Dass er sich der Gefahr von Steroid-verseuchtem Fleisch sehr bewusst war, zeigt eine Aussage, die er im Juli 2019 im «Tages-Anzeiger» machte. «Mich graust auch vor verunreinigtem Fleisch, es hat schon Fälle gegeben, bei denen Athleten in Dopingkontrollen hängenblieben», sagte er damals. «Deshalb lebe ich in den USA jeweils schon fast vegan.» Mindestens im März hat er sich an die eigene Maxime scheinbar nicht gehalten.

Bitter für den Schweizer: Die in Wilsons Urin festgestellte Menge des Tronbolon-Metaboliten Epitronbolon ist relativ niedrig. Das sagt zwar nichts darüber aus, ob er gedopt hat oder nicht. Aber die 1,5 Nanogramm pro Milliliter, welche im Labor gefunden wurden, können in manchen Anti-Dopinglabors gar nicht entdeckt werden. Da wäre die Probe ohne Bedenken durchgerutscht. Das Labor, das Wilsons Probe unter die Lupe nahm, konnte es. Weshalb er nun zuhause sitzt, statt in Tokio um den Einzug in die Olympia-Sprintfinals zu kämpfen.

So schnell war Wilson wohl wirklich
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Zeitlupe enthüllt:So schnell war Wilson wohl wirklich
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