Tokio-Marathon wird wegen Coronavirus zu Mini-Lauf
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Angst in der Olympia-Stadt
Tokio-Marathon wird wegen Coronavirus zu Mini-Lauf

Der Tokio-Marathon vom 1. März, mit 38'000 Teilnehmern einer der grössten überhaupt, lässt wegen der Angst vor dem Virus nur 196 Läufer zu. Ausgerechnet Tokio, wo ab dem 24. Juli die Olympischen Spiele stattfinden.
Publiziert: 18.02.2020 um 18:50 Uhr
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Aktualisiert: 25.02.2020 um 09:24 Uhr
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Angst vor Ansteckung: Japanische Pendler in der U-Bahn von Tokio.
Foto: AFP
Emanuel Gisi und Marcel W. Perren

Es sollte ein Monster-Rennen werden, jetzt ist es eine Mini-Veranstaltung. Im Tokio-Marathon hätten am 1. März 38'000 Läufer um den Sieg wetteifern sollen. Daraus wird nun nichts – Schuld ist die Sorge vor dem Coronavirus.

Neu dürfen nur noch die Elite-Läufer an den Start gehen, gegen 200 Athleten. Die übrigen angemeldeten Sportler wurden nun wieder ausgeladen. Doppelt bitter: Die Startplätze sind extrem begehrt. Für die Teilnahme am Tokio-Marathon, einem der sechs World Marathon Majors, hatten sich rund 300'000 Läufer beworben.

Fünf Monate vor Olympia-Beginn wird damit die Sorge vor dem Coronavirus immer grösser. «Wir sind extrem beunruhigt, dass die Ausbreitung der Epidemie das Interesse und den Enthusiasmus für die Spiele dämpfen könnte», so OK-Chef Toshiro Muto zuletzt. Während in China sind bisher 1700 Menschen daran gestorben sind, haben sich in Japan 60 Menschen mit dem Virus infiziert. Am Wochenende hatte die Regierung die Weisung ausgegeben, «nicht dringende und nicht unbedingt nötige Menschenansammlungen» zu meiden. Sogar die Feierlichkeiten zum Geburtstag von Kaiser Naruhito vom nächsten Sonntag wurden vorläufig abgesagt.

Ski-Star Zenhäusern trägt in Tokio eine Atem-Maske
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Angst vor Coronavirus:Ski-Star Zenhäusern trägt in Tokio eine Atem-Maske

Bei Swiss Olympic mag man sich derweil noch nicht aus der Ruhe bringen lassen. «Grundsätzlich macht sich Swiss Olympic immer Gedanken über die Situation vor Ort.», sagt Sprecher Aexander Wäfler. «Momentan ist die Lage vergleichbar mit Rio 2016. Damals bereitete das Zikavirus Sorgen. Letztlich waren wir da gut vorbereitet.»

Delegationsleiter Ralph Stöckli reist am Samstag mit zwei Mitarbeitern nach Tokio. Eine Reise, die schon länger geplant war. Dass das Virus dabei auf der Tagesordnung stehen wird, versteht sich von selbst.

Bereits einen Überblick vor Ort gewonnen hat Ski-Star Ramon Zenhäusern (27). Der Doppelmeter ist mit dem Ski-Weltcup in Japan unterwegs, wo am Wochenende ein Slalom und ein Riesenslalom stattfinden. «Das Coronavirus ist auf jeden Fall ein grosses Thema hier», meldet der Walliser aus Tokio. «Das hat konkrete Auswirkungen. Die Atemmasken zum Beispiel kosten mittlerweile das siebenfache als vor ein paar Wochen.»

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