Viertplatzierte Schwedin findets «unfair»
Fanny Smith donnert zu Skicross-Bronze!

Zwölftes Schweizer Edelmetall in Pyeongchang! Die Waadtländerin Fanny Smith (25) sichert sich in einem hochspannenden Skicross-Krimi Bronze. Die viertplatzierte Schwedin Sandra Näslund betitelt unser Medaillen-Fanny im Anschluss als «unfair».
Publiziert: 23.02.2018 um 01:58 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 13:55 Uhr
Schwedin Näslund meckert nach Leder über Super-Fanny
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«Das war nicht fair»:Schwedin Näslund meckert nach Leder über Super-Fanny
Raphael Bischof
  • GOLD: Kelsey Serwa (CAN)
  • SILBER: Brittany Phelan (CAN)
  • BRONZE: Fanny Smith (SUI)

Wir sind eine Skicross-Nation!

Nachdem Marc «Bischi» Bischofberger vor zwei Tagen bei den Männern zu Silber flitzte, doppelt Fanny Smith am frühen Freitagmorgen nach, sichert der Schweiz auch noch Skicross-Bronze.

Der Final ist Spektakel pur. Super-Fanny startet wie die Feuerwehr, fährt oben um Gold. Dann macht die Schweizerin einen leichten Fehler, büsst einen saftigen Schluck Tempo ein und muss die Kanadierinnen Serwa und Phelan zum Doppelsieg davon schleichen lassen. Smith aber steckt diesen Bock mitten im Olympia-Final einfach so weg, hält keine Geringere als Saison-Dominatorin Sandra Näslund aus Schweden in Schach und brettert eine Skispitze – oder eben «Näsenlänge» – vor Näslund über die Ziellinie. Bronze!

Die Schwedin ist im Ziel bitter enttäuscht. Unter Tränen erscheint sie im SRF-Interview bei TV-Mann Olivier Borer. «Die Kanadierinnen waren super. Aber der Kampf zwischen Fanny und mir war unfair. Sie hat zuerst den Ellbogen eingesetzt, dann ich.»

Dann haut auch SRF-Borer noch einen raus, indem er die Unterhaltung mit folgenden Worten beendet: «Ich hoffe, Ihre Tränen trocknen schnell». Die Schwedin stottert noch ein trotziges «thank you» in die Kameras – vorbei ist der Spuk. Übrigens: Die Jury bestätigt nach dem Rennen Smith-Bronze.

Auch Fanny weint im TV-Interview – allerdings vor Glück. «Es war ein Kampf. Ein harter Kampf. Merci an meinen Servicemann.» Dann überkommen die sympathische Romande die Tränen. Sie fügt lachend an: «Jetzt gibts ein grosses Fest mit allen und viel Schoggi. Entschuldigung, dass alle in der Schweiz so früh aufstehen mussten.» 

Für die Waadtländerin kommt diese Medaille einer grossen Genugtuung gleich. Vor vier Jahren in Sotschi startete sie als DIE Top-Favoritin, wurde im Halbfinal unglücklich ausgehebelt und musste mit einem Diplom vorlieb nehmen. Vier Jahre später ist dieser Frust endlich verdaut. 

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Jawohl! Fanny Smith fräst zu Skicross-Bronze.
Foto: REUTERS

Nebst Smith sorgt auch Landsfrau Sanna Lüdi für positive Schlagzeilen. Lüdi qualifiziert sich für den Halbfinal, liefert sich dort ein enges Duell mit der späteren Olympiasiegerin Serwa und verpasst den Final nur knapp. Am Ende schaut Rang 7 heraus.

Talina Gantenbein und Priscilla Annen schaffen es erwartungsgemäss nicht in die Kränze, schnuppern aber wertvolle Olympia-Luft.

*****

Festhalten, liebe Olympia-Fans. Dank Fanny Smiths Bronze-Coup hat die Schweiz in Pyeongchang nun schon 12 Medaillen eingefahren. Das ist jetzt schon eine mehr als in Sotschi 2014. Somit ist die Vorgabe von SwissOlympic bereits erfüllt. Der Schweizer Rekord liegt bei 15mal Edelmetall. Knacken wir auch diese Marke noch? Zum aktuellen Medaillenspiegel gehts hier lang.

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Seit dem 09. Februar laufen die 23. Olympischen Winterspiele in Pyeongchang. Alle Highlights und aktuellen Sportnews aus Südkorea gibts immer im Ticker.

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