«Man gewöhnt sich nicht daran»
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Nach Slalom-Enttäuschung nun Freude über Bronze
So raffte sich Gisin wieder auf

Michelle Gisin kann wieder lachen, sie wird im Super-G Dritte. Corinne Suter gibt dagegen Rätsel auf.
Publiziert: 11.02.2022 um 17:41 Uhr
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Aktualisiert: 11.02.2022 um 19:36 Uhr
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Bronze bedeutet Michelle Gisin die Welt!
Foto: keystone-sda.ch
Mathias Germann in Yanqing

Am Mittwochabend war Michelle Gisin (28) noch untröstlich. Sie hatte im Slalom eine Medaille in den Sand gesetzt. Keine 48 Stunden später strahlt die Engelbergerin über beide Ohren – Bronze im Super-G. Wie hat sie es geschafft, den Slalom-Frust (Rang 6) in Speed-Lust umzuwandeln? «Meine Familie hat mich daran erinnert, wo ich im Sommer war. Das war eine kleine Gehirnwäsche», sagt sie. Was Gisin meint: Das Pfeiffersche Drüsenfieber hatte sie flachgelegt. «Nach zehn Minuten spazieren mussten sie mich nach Hause tragen. Ich dachte zuerst, dass ich gar keine Speed-Rennen in diesem Winter bestreiten würde. Kurz darauf befürchtete ich sogar, kein einziges Rennen zu fahren in dieser Saison.»

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Gisin sah ihre Olympia-Felle also schon vor Monaten davonschwimmen. «Ich hatte so starke Gliederschmerzen, es war eine unendlich schwierige Zeit, ich bin fast durchgedreht», erzählt sie. Mitleid will Gisin nicht, sie fühlt sich längst sehr gut. «Ich musste darum nach dem Slalom rasch aufhören, ein Baby zu sein. Ich wollte schliesslich nicht ewig weinen.»

Feuchte Augen hat Gisin trotzdem, als sie das sagt. Diesmal aber wegen ihrer Freude. «Meine Sprünge waren nicht besonders. Aber ich habe die Ski laufen lassen», sagt sie glücklich. Besonders: Weil sie mit Startnummer 4 im Ziel die Position 3 aufleuchten sah, hätte Gisin nie gedacht, dass es für eine Medaille reichen würde. «Irgendwann begann ich zu hoffen, am Ende durfte ich mich freuen. Es ist unglaublich.»

Suter chancenlos

Extrem enttäuscht ist dagegen Corinne Suter (27). Als Mitfavoritin gehandelt, war die späte Startnummer 15 vielleicht nicht die beste Idee. Gleichzeitig fuhr sie zu schlecht, um vorne mitzumischen. Die Schwyzerin wird sich freuen, dass sie nun vor der Abfahrt zwei oder drei Trainings (das Wetter am Sonntag soll schlecht sein) hat, um sich an den chinesischen Schnee zu gewöhnen.

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