Gaben Holländer Bschiss zu?
Das sagt Medaillenhoffnung Wenger zum Eislauf-Zoff

Es ist der grosse Olympia-Aufreger bei den Eisschnellläufern: Die Niederländer sollen beim Eismeister besonders gute Bedingungen zu erschleichen versuchen. Was bedeutet das für unsere Schweizer Medaillen-Hoffnung?
Publiziert: 18.02.2022 um 13:21 Uhr
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Aktualisiert: 18.02.2022 um 15:03 Uhr
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Verschaffen sich die niederländischen Eisschnellläufer einen Vorteil?
Foto: imago images/ANP
Emanuel Gisi

Es war vor ein paar Tagen, da holte Nick van der Poel den Zweihänder raus. «Das ist der schlimmste Skandal in dieser Sportart», sagte der schwedische Eisschnellläufer. Der Grund für seinen Ärger: Das holländische Teammitglied Sander van Ginkel hatte dem Portal «schaatsen.nl» erklärt, er «versuche, die bestmöglichen Bedingungen für unsere Läufer zu schaffen.»

Heisst konkret: Van Ginkel gab zu, dass die Holländer die Eismeister bei den Olympischen Spielen bearbeiten, damit diese das Eis nach dem Gusto der Oranje-Stars herrichten. «Es ist nicht wirklich neu, dass darüber gesprochen wird», sagt der Schweizer Eisschnellläufer Livio Wenger. «Gemunkel und Gerüchte gab es dazu schon seit Jahren. Es gab einfach nie so klare Aussagen, vor allem nicht von den Holländern selber.»

Dazu muss man wissen: Im Rest der Eisschnelllauf-Welt sind die Niederländer, die besten des Planeten, nicht sonderlich beliebt. Sie gelten als sehr selbstbewusst, wenn man es positiv formulieren will. Andere nennen es überheblich.

Wenger stärkt van der Poel den Rücken

«Van der Poel ist ein guter Kollege von mir», sagt Wenger. «Ich verstehe ihn zu 100 Prozent. Vielleicht sind seine Formulierungen etwas drastisch. Aber die meisten Nationen sind eher erleichtert, dass jemand endlich den Mund aufgemacht hat.»

Wenger selber dürfte im Massenstart-Rennen am Samstag keine allzu grossen Eis-Probleme haben. Da laufen schliesslich alle gleichzeitig. Den entscheidenden Boost gibt aber womöglich das Training mit Pyeongchang-Olympiasieger Seung Hoon Lee, der sich in den letzten Tagen Wengers Trainingsgruppe anschloss. Das Ziel ist seit Monaten klar: Wenger will eine Medaille. «Ich bin ready», sagt er.

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