Seit 24 Jahren arbeitet Jann Billeter beim SRF. Da kann man schon mal Lust auf etwas Neues bekommen. Gut für den Mann, das neue Abenteuer sei ihm gegönnt.
Gut auch für Mysports. Der Bezahlsender landet nach der Sicherung der National-League-Hockeyrechte bis 2027 den nächsten Coup: Mit Billeter zieht man einen waschechten TV-Star an Land. Eine Spezies, die in der Schweiz wahrlich rar ist.
Ein Problem dagegen hat das SRF. Der Abgang des Publikumslieblings reisst ein Loch in die Moderatoren-Equipe. Wer es stopfen könnte? Ein charismatischer Nachfolger drängt sich derzeit am Bildschirm nicht auf.
Klar ist dagegen, dass es den Chefs am Leutschenbach zunehmend schwer fällt, die grossen Kaliber bei Laune zu halten.
Das hat vor allem zwei Gründe. Einer davon: das Programm. Klar, SRF wird auch in Zukunft Olympische Spiele und die Matches von Fussball- und Hockey-Nati zeigen. Aber die Champions League gibts frei empfangbar längst nur noch in homöopathischen Dosen.
Wie die nationalen Ligen im Fussball und Eishockey künftig bei SRF aufbereitet werden, ist nicht abschliessend geklärt. Ein Kreuz! Denn das Rechte-Problem lässt sich in Zeiten von «No Billag» und Sparprogrammen nicht so einfach lösen.
Das andere Problem: die fehlende Wertschätzung. Stars wie Billeter oder auch Rainer Maria Salzgeber und Sascha Ruefer, die beiden grössten verbleibenden Nummern in der Sportabteilung, bekommen keine Sonderbehandlung.
Die Botschaft, die intern vermittelt wird: Niemand ist grösser als der Sender. Wer Lust auf mehr hat, kann sein Glück gerne anderswo versuchen.
Ob Motivation, Kreativität und Leistungswille so wirklich gefördert werden? Fraglich.
Emanuel Gisi ist Sport-Journalist beim Blick und arbeitet gelegentlich als Eishockey-Kommentator für Mysports.