Darum gehts
- Tina Hausmann fährt zweites Jahr in der F1 Academy für Aston Martin
- Sie erhält Fahrtipps von Fernando Alonso und nutzt F1-Simulator in Silverstone
- 18-jährige Zürcherin erreichte im Debütjahr Gesamtrang 10 in der Frauen-Serie
Sie fuhr letztes Jahr schon im Rahmenprogramm der Formel-1-Rennen mit, als sie noch nicht einmal den Führerschein hatte: Tina Hausmann (18) aus Küsnacht ZH. Mittlerweile besitzt die Rennfahrerin das «Billett» für den Strassenverkehr – jetzt darf die Frau, die schon vor dem 18. Geburtstag mit rund 240 km/h auf den Grand-Prix-Pisten herumraste, also auch mit 30 km/h durch Zürich cruisen.
Und: Hausmann hat kurz vor dem Saisonstart dieses Wochenende in China auch wieder grünes Licht bekommen, ein zweites Jahr in der F1 Academy zu fahren. F1 Academy? Das ist die Frauen-Rennserie mit Formel-4-Autos, die seit 2023 im Rahmenprogramm einiger Formel-1-GPs ausgetragen wird. «Eigentlich möchte ich gegen die Besten fahren, egal ob Männer oder Frauen», sagt Hausmann, «aber in der F1 Academy ist das Niveau sehr hoch».
Die diesjährige Premiere in China verläuft allerdings nicht nach Wunsch für Hausmann. Im ersten Rennen fährt sie lange in der vorderen Hälfte des Feldes mit. In der Schlussphase dann aber der fatale Fehler. In einer Rechtskurve will die der Youngster zu viel und schiesst mit Emma Felbermayr ausgerechnet die Pilotin von Sauber ab. Zwar kommen danach beide Fahrerinnen noch ins Ziel, Felbermayr muss sich aber mit Platz elf begnügen, Hausmann wird 13.
Streckentipps von F1-Star Fernando Alonso
Trotzdem soll es für die Zürcherin 2025 aber Richtung Podest gehen. Im Debütjahr blieb Hausmann ohne Top-3-Rang, sie landete auf Gesamtrang 10. «Es war keine einfache Saison. Aber sie war von Anfang an als Lernjahr deklariert», schildert sie.
Die Plattform ist für die jungen Frauen gewaltig. Sie dürfen sich bereits im F1-Fahrerlager zeigen und erhalten durch die Zugehörigkeit zu den F1-Rennställen viel Aufmerksamkeit. Hausmann greift nun im zweiten Jahr wieder für Aston Martin an und ist damit dem Team um Super-Veteran Fernando Alonso (43) angegliedert.
Hausmann lacht und sagt: «Ja, Alonso ist eigentlich mein Teamkollege. Wir haben manchmal auch gemeinsame Events. Fernando hat mir auch schon Fahrtipps gegeben, weil wir ja immer auf denselben Strecken wie sie fahren.» Im Aston-Martin-Werk in Silverstone (Gb) durfte die Zürcher Gymnasiastin auch schon den grossen F1-Simulator ausprobieren («eine riesige Ehre!»). Einmal selber in der Formel 1 am Start zu stehen, wird aber wohl ein unerfüllter Wunsch bleiben.
Die Zürcherin lebt im F1-Fahrerlager dennoch ihren grossen Traum. Im Sommer wird sie ihren Schulabschluss machen und dann vorerst voll auf den Rennsport setzen.