Königsklassen-Debütant mit 32 Jahren
Das erwartet Aegerter in der Superbike-WM

Seit zwei Jahren dominiert Töff-Weltmeister Dominique Aegerter die Supersport-WM nach Belieben. Jetzt erfüllt sich der Seriensieger mit dem Aufstieg in die Königsklasse seinen grossen Traum.
Publiziert: 28.09.2022 um 20:10 Uhr
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Daumen hoch bei Dominique Aegerter: Der Berner steigt 2023 in die Superbike-WM auf.
Foto: freshfocus
Matthias Dubach

Am Donnerstag wird offiziell verkündet, was sich seit zwei Monaten abzeichnete. Töff-Profi Dominique Aegerter steigt 2023 in die Superbike-WM auf. Einen Tag vor seinem 32. Geburtstag geht sein grosser Traum von der Königsklasse der seriennahen Töffs in Erfüllung.

Doch der Aufstieg wird die grösste Herausforderung in Aegerters Karriere. Kann er sich als Oldie-Debütant durchsetzen? Der Wechsel als Supersport-Weltmeister und Champion der elektrischen MotoE in die höhere Kategorie ist ein Risiko.

Versagt Aegerter 2023 als Superbike-Neuling, ist seine Karriere wohl vorbei. Schlägt er aber ein, winkt ihm sogar ein lukrativer Platz in einem Werksteam. Blick sagt, was den Rohrbacher nächste Saison erwartet.

Die Königsklasse der käuflichen Töffs:

Es gibt im Töff zwei grosse Weltmeisterschaften: die ultimative Königsklasse MotoGP mit Bikes, die allesamt Prototypen sind und extra für die MotoGP gebaut werden. Die Superbike-WM ist die höchste Klasse für seriennahe Maschinen. Also die Top-Meisterschaft der beim Händler stehenden Motorräder, die aber in der WM dank Tuning wie Aegerters Yamaha R1 dennoch praktisch reinrassige 1000-ccm-Rennmaschinen sind, weit über 200 PS haben und deutlich über 300 km/h rasen können.

Die Podestchancen:

Podestplätze als Neuling wären eine Sensation, selbst Top-Ten-Ränge sind ein hohes Ziel. Aegerters Massstab ist klar: Er muss unter den acht Yamaha-Piloten sofort zeigen, dass er zu den schnellsten gehört. Und zwingend im GRT-Yamaha-Rennstall seinen künftigen Teamkollegen Remy Gardner (24) schlagen. Gardner ist Moto2-Weltmeister 2021, verliert aber in der MotoGP nach nur einem Jahr seinen Platz und wechselt zu den Superbikes.

Die Stars:

Viele Superbike-Piloten haben wie Aegerter eine Vergangenheit im GP-Sport wie WM-Leader Alvaro Bautista (125-ccm-Weltmeister 2006), Scott Redding oder Philipp Öttl. Weltmeister ist Toprak Razgatlioglu, dem türkischen Supertalent wird 2024 der MotoGP-Einstieg zugetraut. Der Valentino Rossi der Superbikes ist der sechsfache Weltmeister Jonathan Rea.

Das Rennformat:

In der Superbike-WM gibts drei Rennen pro Wochenende. Eines am Samstag, zwei am Sonntag.

Das Fernsehen:

SRF setzt auch in Zukunft trotz fehlendem Schweizer GP-Piloten auf die Übertragungen der MotoGP. Aber der in der Schweiz empfangbare Ösi-Sender Servus TV zeigt die meisten Superbike-Rennen mit Aegerter live.

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